[Bentley]Künstlerkreis

/ooc: Ok, Lyrik ist nicht meine Stärke (besonders wenn es englisch ums Versmass und nicht um den Reim geht), aber einfach klauen wollte ich auch nicht, also hab ich selber ein paar Zeilen geschrieben, aber eigentlich finde ich diese zwei Herbstgedichte am allerbesten (gut ist ja auch Rilke ): http://mcn.privat.t-online.de/rherbst.htm

Preston nickt leicht und tritt in einen gedachten Kreuzungspunkt aller Augenpaare. "Ich glaube nicht, dass wir dieses Gedicht vertonen können...", meint er mit einem kurzen Blick zu Gilbert und Gysei, "aber wir sollten doch auch kurz der Jahreszeit gedenken in der wir uns im Moment befinden." Dann fängt er an sein Gedicht vorzutragen, es hat einen etwas komplizierten Versrythmus, der im Laufe des Gedichtes dann noch eine Verkürzung erfährt, doch die Worte selbst sind einfach:

Herbst

Ist ein strenger Wächter der zwischen Sommer und dem Winter steht
Lässt zaghaft zu, dass sich die Erde noch erwärmt;
Den Nordwind, diesen grimmigen Gesellen lässt er aber frei
und nur des Feuers Wärme mag ihn bannen.

Jetzt ist es Zeit zu zählen
die Früchte, die im Frühling man gesät
Es kommt ans Licht, ob gut ob schlecht
man hat genützt des Sommers Zeit.

Der Blätter buntes Farbenmeer
wetteifert mit der Kinder Drachen.
Und fällt die Nacht hernieder
gibts Licht und Feuer in den Stuben.

ooc: Wow, schön gemacht! ^^

Einen Augenblick senkt sich Stille über den Raum, dann seufzt der Gastgeber zufrieden und beginnt, zu applaudieren.
" Was für wunderschöne Worte, Mr. Whitfield! Mhm...ich kann den Herbst förmlich...riechen. Die feuchten Blätter, den leichten Wind...." Er schließt kurz genüsslich die Augen und Preston weiß, welche Bilder sich sein Geliebter gerade vorstellt: Bilder, die er ganz sicher nie wieder sehen wird...
Dann öffnet der junge Lord die Augen wieder und sieht in die Runde, um andere Reaktionen abzuwarten....

Es stimmt wirklich der Herbst und damit auch die Tage werden für Bentley fühlbar, fast hat er das Gefühl, die goldene Herbstsonne auf seiner Haut spüren zu können. Ein angenehmes Gefühl, wobei sein Biest über diesen Gedanken erschrickt, aber seltsamer Weise so weit von Rötschreck entfernt wie es nur möglich ist.
Den anderen Gästen gefällt das Gedicht auch, aber sie stimmen nicht Prestons Urteil zu, dass man dieses Gedicht nicht vertonen kann. Es geht dann auch gleich wieder los. Einige haben Melodienvorschläge, die von Mr. Gilbert und Hr. Gysei aufgegriffen werden und zu Musikuntermalung verarbeitet werden. Schneller als gedacht kommt das Klavier zum Einsatz, aber dann möchte jemand den Psalter der Ikarams hören. Zunächst versucht Mr. Ikaram den Melodie, die soeben komponiert wurde auf seinem Psalter zu finden, aber unweigerlich kommt ein leichter orientalische Einschlag ins Spiel. Es ist wie ein Bann unter dem nun alle irgendwie mitmachen, sie singen, oder dichten weiter oder teilen Preston mit, was sie gerne vom Herbst hören wollen und er fasst diese Wortfetzen in Verse. Mit klarer Stimme singt Lilly von den Drachen, die im Wind höher steigen wollen als die Krähen. Sie scheint diese schwarzen Vögel irgendwie zu mögen und so hat sie sie einfach hinzugedichtet- so wie es ja Sinn dieses Abends ist.

Bentleys Biest spürt nun wieder, dass es in den Hintergrund gedrängt wird und wie ein Ertrinkender an einer Stück Treibholz Halt sucht, sucht es die Augen des Toreadorprimogens. Dieser jedoch steht da und nimmt die Szenerie vor seinen Augen mit sehnsuchtsvollen Augen auf, noch ist er nur Zuseher, aber auch in dieser Rolle ist er schon aktiver als bei all den Kulturgenüssen, die er in letzter Zeit hatte.

Bentley macht natürlich sogleich mit bei der Vertonung der Verse. Zwar ist er nicht gut im komponieren, aber er beginnt, die Melodien mit zu singen, und die Worte Prestons dazu zu finden. Als Lilly singt, schenkt er ihr ein breites Lächeln und löst sie dann sozusagen ab mit seiner tieferen, seidigen Männerstimme - als wäre die Sonne nach dem Drachensteigen gesunken und sanfter Nebel würde aufziehen.
Dann wird wieder an der Melodie weiter gefeilt, und für Bentley entsteht eine kleine Pause, in der sein Blick auf sein seinen Sire fällt - doch anders, als von seinem Biest erhofft, sieht er dort nur, wie sehr der alte Vampir von der Kunst um ihn herum ergriffen ist, und so breitet sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht auf, und er kommt an den Earl heran. Mit leiser, gedämpfter Stimme meint er: "Es ist wundervoll, nicht wahr?" Sein Lächeln wird noch breiter, noch wärmer. "Möchten Sie sich nicht auch versuchen? Sie werden sehen, wie wundervoll es ist, ein Teil davon zu sein!"

"Noch nicht", sagt der Toreadorprimogen und Bentley weiss, dass er damit wirklich meint, dass er später einsteigen wird und nicht eine faule Ausrede sucht. Er sieht ein lebendiges Leuchten in den Augen seines Sire, dass er dort in dieser Form noch nie gesehen hat.

Bentley sieht dann auch Lily, die im Zimmer spaziert herumspaziert, als wäre sie von dichtem Nebel umgeben, leise summt sie dabei.

/ooc: Bitte, eine Perception und Alertness oder eine Perception und Empathie Probe gegen eine 7. Min. 2 Erfolge

Das Leuchten in Mortimers Augen freut den jüngeren Vampir - das ist genau die Reaktion, die er sich sosehr erhofft hat. Und nun weiß er auch, dass sich sein Sire in seine Dinnergesellschaft integrieren wird, dass er teilhaben wird an etwas, dass nicht nur ihn, Bentley, so glücklich macht, sondern offenbar auch seinen Sire. Wenn dieser Abend weiter so gut verlaufen sollte, dann hätten sie etwas, das sie gemeinsam machen konnten, ja sogar zu dritt - und das macht den jungen Toreador unglaublich glücklich.
Und das strahlt er dann auch aus, als er sich im Zimmer umsieht, und sein Blick auf das kleine Mädchen fällt....

ooc: hab "dank" Einser genau zwei Erfolge gegen 7. Grumpf.

/ooc: Zwei Erfolge reichen aber


Doch bevor er wieder zu Lilly sieht, streift sein Auge kurz eine Szenerie. Mr. Wilkinson und Mr. Gilbert scheinen den kurzen Wortwechsel mit dem Earl of Trendmore verfolgt zu haben. Ein freudiges Lächeln hat sich auf Mr. Wilkinsons Zügen breitgemacht und er wendet sich Mr. Gilbert zu und dieses Lächeln erhält zusätzlich noch eine siegessichere Note. Mr. Gilbert hebt nur kurz eine Augenbraue und dann ist der Augenblick auch schon vorbei.

Mr. Ikaram fängt nach kurzer Zeit an eine langsame, leicht melancholische Melodie zu spielen und das ist dann auch das Startsignal für die Liebeslyrik. Lilly schaut ein bisschen trotzig drein, mit Liebe kann das kleine Mädchen noch nicht viel anfangen.

Bentley ist kurz irritiert über die eigenartige Zwiesprache der beiden Herren, kann darauf aber selbstverständlich nicht reagieren.

Als die Stimmung melancholischer - und Lily grantiger - wird, lächelt er leicht, bittet Mr. Dobbs um einen Tasse heißen Kakao für die kleine Lady und gesellt sich dann zu ihr.
"Nun, meine liebe Lady Lily - wie gefällt es Ihnen bis jetzt in meinem Hause?"

"Ja sehr gut!", sagt sie und trinkt von ihrem Kakao, "aber jetzt singen wir sicher wieder über Leute, die sich lieben, aber nicht zusammenkommen, oder wieder getrennt werden. Warum soll man über soetwas trauriges singen. Die Duette das letzte Mal waren ja sehr schön, aber nicht traurig. Jetzt, wenn ich die Musik höre, werde ich ebenfalls traurig, aber das mag ich nie mehr sein."
Sie hat irgendwie recht mit der Melodie sind auch die Verse trauriger und dann singt Gysei auch noch eine Stelle aus einer Operette, die nicht so fröhlich ist. Der Begeisterung der Gäste tut das aber natürlich keinen Abbruch. Sicherlich fast jeder der Anwesenden hat das Ende einer Liebe oder unerfüllte Liebe erlebt und es ist leicht in eine starke Emotion hineinzukippen. Auch der Earl of Trendmore ist nun aktiv dabei. Er hat eine angenehme Baritonstimme, an deren Klang man den tiefen Schmerz ahnen kann, den er erlebt hat- seine grosse Liebe und die Früchte dieser Liebe nicht nur zu verlieren, sondern ursächlich daran beteiligt zu sein.

Bentley muss über die Worte des Mädchens Lächeln. "Nun, weißt du, die Erwachsenen sind gerne auch mal ein wenig traurig...dann fühlt es sich umso besser an, wieder fröhlich zu sein! Aber natürlich möchte ich nicht, dass du traurig bist, schließlich bist du mein Gast! Ich werde versuchen, wieder ein paar fröhlichere Gedichte anzuregen, ja?" Er zwinkert ihr zu und begibt sich dann zu Preston.
Am Weg dahin fällt ihm auf, dass sein Sire sich zu den Sängern gesellt hat und sein Gesicht erhellt sich: genau das hatte er gehofft...sein Plan, sein Wunsch, war in Erfüllung gegangen und er strahlt von einem Ohr zum anderen - was ein wenig seltsam wirkt, ob des traurigen Themas, das gerade vorherrscht. Natürlich hat er eine Ahnung davon, was gerade in seinem Sire vorgehen muss, woran er vermutlich gerade denkt, aber er ist sich sicher, dass er dem Earl eine große Freude mit diesem Abend macht.
Und so ergreift er nach diesem traurigen Lied das Wort: "Mr. Preston, das war einfach wundervoll....aber wie wäre es jetzt mit einem happy end all dieser Liebe? Etwas, das auch die goldene Herbstsonne und die bunten Blätter widerspiegelt, und nicht nur den Nebel und die Dunkelheit?"

Preston lächelt und Mr. Gysei der ebenfalls in der Nähe steht gibt eine flotte Melodie vor. Schnell wird dazu ein englischer Text gefunden, der dann von den Anwesenden natürlich interpretiert wird, wobei sich unweigerlich auch die Melodie mitverwandelt und dann plötzlich gibt es zwei Chöre, Männer und Frauen, die eine Art Zwiesprache halten, es ist wie ein Riesenduett.
Allerdings, so fällt es Bentley auf, gehört sein Sire nun wieder eher den Zuhörern an und er sieht auch, dass Preston dieses ebenfalls bemerkt.

Bentley wirft seinem Geliebten einen fragenden Blick zu. Da er seinen Sire aber zu nichts drängen möchte, singt er erst mal weiter, behält ihn aber im Auge.
Ihm ist klar, dass der Earl - gerade nach dem letzten Lied - ein eher ernster Mann ist. Ausgelassene Fröhlichkeit scheint ihm schwer zu fallen, was bei seiner traurigen GEschichte nicht weiter verwundert.
Bentley lässt ihm einfach mal Zeit - es ist schon mehr, als er erwartet hat, dass der liebe Earl of Trendmore überhaupt gesungen hat, und den Abend doch durchaus zu genießen scheint.
Er kann es aber nicht lassen, während des Singens immer wieder den Augenkontakt seines Sires zu suchen, um sicher zu sein, dass es diesem auch wirklich gut geht.

Preston sieht den Blick von Bentley und zuckt kurz mit den Achseln. Genau wie Bentley sieht er öfter zum Earl und scheint sich so seine Gedanken zu machen. Was in ihm vorgeht kann Bentley vielleicht nach dem Abend von ihm erfahren. Er ist aber auch ganz schön gefragt, kaum muss er nicht aus dem Stegreif Verse erschaffen, spricht schon Gysei über Operetten mit ihm.

Bentley Sire scheint es allerdings gut zu gehen, er ist wieder ganz der charmante Earl of Trendmore wie man ihn kennt und Bentley weiss, dass das wohl nicht nur Fassade ist. Es ist eher so, als wolle der alte Toreador nicht allzuviel von sich preisgeben und so hält er sich beim Singen und Dichten doch eher zurück, aber es gibt ja auch nebenbei einige kleine Gespräche bei denen er in einigen Gruppen dabei ist.

Die Stimmung an diesem Abend ist genauso frei und ungezwungen wie am letzten Abend und es ist interessant zu beobachten, dass sich die Gäste, die das letzte Mal zwar mitgemacht haben, sich aber nicht so eingebracht haben, diesmal sehr aktiv dabei sind. Manchmal bildet sich eine kleine Gruppe, die ebenfalls etwas schreibt, sei es ein Gedicht oder ein Lied und es dann der Allgemeinheit zu Gehör bringt.

Wieder fällt es Bentley auf, dass das Biest still ist. Das einzige woran er merkt, dass er kein Mensch ist, ist das seltsame Gefühl des Essens in den Resten seines Magens.

Der junge Toreador sieht sich mit einem zufriedenen Seufzen um und bittet dann Mr. Dobbs, noch ein paar Häppchen für seine Gäste zu bringen, die man nebenbei essen kann.
Ansonsten ist er mal bei der einen, mal bei der anderen Gruppe dabei und kommt seinen Pflichten als Gastgeber nach.
Jeder kann sehen, wie sehr er diesen Abend genießt, er lacht viel, singt, tanzt auch wieder mit der kleinen Lily und führt angeregte Gespräche mit seinen Gästen.
Irgendwann zwischendurch schafft er es sogar, Preston heimlich einen sehr, sehr verliebten und glücklichen Blick zu zu werfen, natürlich sehr darauf bedacht, dass niemand was davon merkt.

Preston erwidert diesen Blick und es ein Moment der stillen Zweisamkeit in all dem Trubel der im Haus herrscht. Lilly unterbricht diesen jedoch, als sie Preston etwas fragt. Sie hat anscheinend eine Gruselgeschichte erfunden (ihre Worte) und will jetzt die Meinung von Mr. Whitfield hören und auch wie man die dann am Besten vorträgt. All dies in absoluter Ernsthaftigkeit für ihren Wunsch auch etwas eigenes an diesem Abend beizutragen. So sitzen die beiden dann da und debattieren eifrig und feilen an der Geschichte. Dann jedoch bekommt Lilly kalte Füsse und will sie lieber nicht vortragen, Preston soll dies für sie tun. Der meint jedoch, dass es ist ihr Werk ist und daher soll sie es selber vortragen, es wäre nicht recht, wenn er dies machen würde. Hilfesuchend sieht er zu Bentley.

Der lächelt breit und kommt an die beiden heran. "Hab ich gerade richtig gehört? Lily hat eine Geschichte erfunden! Wie wundervoll! Ich würde sie zu gern hören! Oder kann ich vielleicht helfen? Kann man sie vielleicht mit verteilten Rollen vortragen? Dann könnten wir das gemeinsam machen, aber natürlich nur, wenn du das willst, kleine Dame! Schließlich ist es ja DEINE Geschichte!"

"Aber es ist eigentlich kein Theaterstück", meint Lilly "und es gibt eigentlich nicht soviel was die Menschen in der Geschichte reden. Es passieren mehr so Dinge, aber ich kann sie noch aufschreiben und dann können sie sie am nächsten Abend vortragen?", sagt sie und sieht hoffnungsvoll zu ihrem Schwarm hoch. "Ich glaube nicht, dass ich gut darin bin, etwas vor vielen Leuten zu erzählen, oder vorzulesen", meint sie dann, doch etwas unglücklich.

Bentley sieht sie voll Mitleid an und sieht dann auch zu Preston. "Was meinen Sie, Mr. Whitfield - könnten Sie Lily vielleicht helfen, bis zum nächsten derartigen Abend ihre Geschichte in eine vortragbare Form zu bringen? Vielleicht...mhm...vielleicht kann ich auch dafür sorgen, dass sie ein passendes Kostüm dafür bekommt - dann fällt das Erzählen gleich viel leichter!"
Dann wendet er sich wieder Lily zu: "Ich bin sicher, wenn du mit Mr. Whitfield gemeinsam übst, kannst du das ganz hervorragend - du musst dich nur trauen!" Er lächelt ihr aufmunternd zu...

Sie sieht mit grossen Augen von einem zu anderem, so als hätte man ihr etwas erzählt, dass in ihrem Weltbild bisher keinen Platz gehabt hat. Dann sagt sie auch, "Aber die haben mir gesagt, dass ich eine furchtbare Stimme habe und nie zuviel sprechen soll!" Es ist traurig mit anzusehen, dass sie etwas aus ihrer Vergangenheit preisgibt, dass ihr noch immer seelische Qualen bereitet. Wer auch immer das zu ihr gesagt hat war auch im Irrtum. Gut, ihre Stimme ist nicht unbedingt die beste Singstimme, aber zum Vortragen von Lyrik oder Prosa sicherlich sehr gut geeignet.

Hoffnungsvoll sieht sie zu Bentley, ein neues Kleid wäre auch nett, denkt sie, aber ob sie deswegen besser vortragen würde, bezweifelt sie eigentlich.

Der Gastgeber sieht sie fast fassungslos an. "Wie bitte? Also, wer immer das gesagt hat, hatte keine Ahnung, das kann ich dir versichern! Deine Stimme ist wunderbar! Ich denke, wenn du sie dazu verwenden würdest, deine Geschichte vorzutragen, würden dir alle das gleich sagen!" Er lächelt sie aufmunternd an.
"Was hältst du davon, wenn du in den nächsten Tagen noch einmal hierher kommst, und es gleich mal mit Mr. Whitfield ausprobierst? Ich muss tagsüber leider arbeiten, aber ich bin sicher, er wird dir gerne den Gegenbeweis liefern, für diese völlig falsche Meinung!" Wieder strahlt er sie aufmunternd an und wirft dann Preston einen "das-ist-doch-für-dich-in-Ordnung-oder?" Blick zu.

"Ja, das ist eine hervoragende Idee. Wir könnten dann auch gleich die geschriebene Geschichte durcharbeiten.", sagt Preston, doch irgendetwas scheint ihm noch auf der Zunge zu liegen. Schlussendlich fasst er sich ein Herz und fragt Lilly, "Wer hat denn überhaupt diese Behauptung aufgestellt?".

"Die im Heim!", antwortet Lilly leise und blickt auf ihre hübschen Lackschuhe. Sie war so froh nicht mehr dort zu sein und manchmal hatte sie Angst, dass alles nur ein Traum war und irgendwann würde sie wieder in dem grauen, kalten Schlafsaal aufwachen. Sie hatte nicht gedacht, dass sie irgendwann einmal adoptiert werden würde- alle wollten doch immer nur Babies und ältere Kinder waren im besten Fall ein paar Hände mehr zum Arbeiten. Lilly hatte unglaubliches Glück gehabt, fand sie, dass die Wilkinsons sie adoptiert hatten.

Bentley wirft Preston einen "Oh Himmel - das arme Ding!" - Blick zu, dann wendet er sich wieder Lily zu, geht vor ihr in die Knie, legt seine Hand sanft unter ihr Kinn und hebt es etwas an, sodass er ihr in die Augen sehen kann.
"Lily, die Leute in diesem Heim hatten keine Ahnung! Und sie sind weit, weit weg, ja? Hier würde nie jemand etwas so unverfrorenes zu dir sagen, ganz bestimmt nicht! Du bist eine wundervoll kleine Lady, ich bin sehr, sehr froh, dass deine Eltern dich zu sich genommen und dann auch noch mir vorgestellt haben!" Er schenkt ihr ein warmes Lächeln und läßt ihr Kinn los.
"Ich weiß, dass man nicht so einfach vergessen kann, was einmal war. Aber glaube mir - wir alle hier sind sehr glücklich, dass das für dich vorbei ist!" Er nimmt ihre Hand und küsst sie vorbildlich. Dann erhebt er sich wieder und meint: " Würdest du mir die Ehre geben, mit mir zu tanzen, ja?"
Er winkt Mr. Gysei zu und bittet ihn, doch einen Walzer zu spielen, um dann mit der kleinen Dame durch den Salon zu tanzen.

Lilly lächelt dann auch schon wieder und ist natürlich gleich dabei, als Bentley mit ihr tanzen möchte. Gysei fängt an Walzer zu spielen und es ist etwas eigenartig- zwischen dem 2. und 3. Viertel des Walzertaktes gibt es eine fast nicht spürbare Pause, so als würde der Musiker ungenau den Rythmus spielen. Bentley hat allerdings bereits davon gehört, dass in den K. und K. ländern Mitteleuropas der Walzer so gespielt wird. Der Tanz bekommt so auch etwas lebendiges, leichtes und wenn man mal hineingekommen ist, macht es Spass so zu tanzen. Lilly lacht, denn der Grössenunterschied der Beiden ist doch recht gross.

Auch Bentley muss herzhaft lachen, als er versucht, trotz dieses Unterschieds und der ungewohnten Spielweise im Takt zu bleiben. Irgendwann, als er dann endlich im richtigen Rhythmus tanzt, geht er einfach dazu über, die kleine Lady immer mal wieder bei den Drehungen leicht anzuheben und so schwungvoll herum zu wirbeln - anders geht es mit ihren kurzen Beinen auch kaum.
Dann winkt er auch den anderen Gästen zu, in den Tanz mit einzusteigen....

Und die Gäste lassen sich nicht zweimal bitten. Mr. Dobbs kommt geistesgegenwärtig wie immer mit ein paar Dienern herein und räumt nun einige Sitzgelegenheiten und sonstiges Mobilar weg, sodass eine grössere Tanzfläche zur Verfügung steht.
So vergeht der restliche Abend in Tanz und Gespräch und alle sind voll Begeisterung über den Abend. Doch es ist so, dass die Zeit verfliegt, wenn man sich amüsiert und schliesslich zu doch weit vorgeschrittener Stunde fängt die Gesellschaft an sich aufzulösen, aber nicht bevor sich die Ikarams bereit erklärt haben den nächsten Abend zu veranstalten. Bei Lilly merkt man am Stärksten, wann es für sie soweit ist nach Hause zu fahren. Sie ist aktiv und dabei und wie sie versichert absolut nicht müde, doch dann als sie sich kurz auf einen Polstersessel setzt, übermannt sie der Schlaf. Ihre Eltern tragen dann die schlafende Tochter zur Kutsche. Irgendwann ist Bentleys Sire der letzte Gast. Der Earl bedankt sich ganz enthusiastisch für den schönen Abend.