[Annabelle]Seancen

Beim Anblick ihrer geisterhaften Freundin, wird es Annabelle gleich ganz warm ums Herz, und diese Wärme strahlt in ihr Lächeln aus. 'Der Earl bereitet wieder eine Seance für mich vor. Er ist ganz aufgeregt deswegen', beantwortet die Vampirin die unausgesprochene Frage. 'Diesmal wird auch ein Vampir daran teilnehmen, der Gast unserer Tremere-Primogen. Das heisst, ich muss den Abend besonders sorgfältig vorbereiten und gestalten. Werden Sie auch kommen?'

Annabelle nickt ihrem physischen Gesprächspartner zu, hält ihren sechsten Sinn aber offen und zu Sophia hingewandt.

/ooc: Der Typ ist nicht der Tremereprimogen, das ist die Miss Rutherdash

"Ja ich denke, ich werde dabei sein, den Herren möchte ich mir doch gerne einmal ansehen", meint Sophia.

Der Earl hat im Moment einen seltsamen Gesichtsausdruck und dann fragt er vorsichtig, "Ist es hier drinnen nicht ein wenig kühl?" Sophia lächelt hinter ihm, "Interessant sein gesteigerter Augensinn (Auspex) vermag mich nicht zu sehen, aber dennoch spürt er meine Gegenwart."

/ooc: Ich weiss, deswegen habe ich ja auch geschrieben: "der Gast UNSERER Tremere-Primogen"

Annabelle laechelt, ebenfalls in einer besonderen Qualitaet: "Ich bin beeindruckt, Mylord. Ihre Sinne offenbaren Ihnen einen Hauch von etwas, das Sie nicht in seiner Gesamtheit wahrnehmen koennen. Dennoch, nur die allerwenigsten waeren ueberhaupt dazu im Stande." Anerkennend hebt sie eine Augenbraue und prostet ihm erneut zu.

/ooc: hab mich anscheinend am Tremereprimogen festgebissen und den Rest des Satzes irgendwie überlesen.

Der Toreador schaut nun leicht verwirrt drein, "Es tut mir leid, aber ich glaube ich kann ihnen nicht ganz folgen!". Hatte er irgendetwas nicht mitbekommen? Vielleicht war die Kühle ein Teil von einem Lasombrageheimnis? Seine Neugierde war auf jeden Fall geweckt. Man kann diese Wandlung von fragender Unwissenheit zu Neugierde in seinem Gesicht deutlich ablesen.

Ein wenig schmunzelnd meint Annabelle: "Vielleicht sollten Ihre Lordschaft selbst an der naechsten Seance teilnehmen. Moeglicherweise werden Sie dann ebenfalls ploetzlich eine gewisse Kuehle im Raum wahrnehmen."
Die Lasombra ist gerne bereit fuer ihren Gast ein Stueckchen des Geheimnisses zu lueften, allerdings wird sie ihm keinesfalls die Identitaet der rastlosen Seele, die ihm diesen Schauer beschert hat, offenbaren.

Mortimer schaut überrascht und vielleicht auch etwas erschreckt aus, schnell blickt er sich um und eigentlich schaut er genau zur mitleidig lächelnden Sophia, aber natürlich sieht er sie nicht, zumindestens noch nicht. Nocheinmal dreht er sich zu Annabelle um, sein Blick hat jetzt etwas Seltames an sich und er scheint den Raum mit diesen Blick zu mustern und dabei dreht er sich wieder um. Dann nach einiger Zeit dreht er sich zurück und sagt in einem für ihn seltsam nüchternen Ton, "Es spukt bei Ihnen!"

Ein leicht missbilligender Ausdruck huscht ueber Annabelles Gesicht: "Eine etwas despektierliche Formulierung", dann laechelt sie wieder. "Gehe ich recht in der Annahme, dass sie eben eine der besonderen Faehigkeiten ihrer Blutlinie einsetzten, Mylord?"

'Aeusserst interessant. Es wuerde mich wirklich interessieren, wie Sophia fuer ihn aussieht.'

"Ja, aber es war eher unbewusst!", meint der Toreador, aber es schwingt doch etwas Stolz in seiner Stimme mit. "Wenn mir eine Frage gestattet ist- diese Geister waren schon immer hier in diesem Haus, oder sind sie durch sie als Medium angezogen worden?" Er war sich immer schon bewusst, dass die Seancen von Lady Annabelle echt sind, aber die Authentizität derart vor Augen geführt zu bekommen, damit hatte er nie gerechnet.

Annabelle hoert echte Wissbegierde aus seiner Frage und seiner Stimme heraus, etwas, das sie selbst zur Genuege kennt. Unbewusst verlaesst sie nun das gesellschaftliche Parkett und begibt sich in die Gefilde der Gelehrsamkeit. Ihr Gebaren wird ruhiger, sachlicher, es fehlen nun die Taendelei und die gespielte Oberflaechlichkeit.
"Es gibt wohl kaum einen Ort, an dem keine ruhelose Seele wandelt, wir sind von ihnen umgeben. Es ist wie eine Schattenwelt, die mit unserer eigenen verwoben existiert. Zumindest stelle ich es mir so vor. Aber nun habe ich eine Frage an Sie, Mylord. Wie haben Sie diese Seele eben wahrgenommen? Wie sah sie fuer Sie aus?"

Der Toreador denkt kurz nach, um sich sicher zu sein, wie er dieses Bild am Besten beschreiben konnte. "Wir alle sind von einer Art Aura umgeben, auch ein Geist hat eine solche. Sie ist sehr schwach, kaum wahrnehmbar, fast so wie Rauch der von einer brennenden Zigarre aufsteigt und langsam immer schwächer wird. So ähnlich ist es, wenn ich einen Geist sehe." Er dreht sich nicht mehr nach Sophia um.

Nun ist es an Annabelle, kurz in sich zu gehen. Sie versucht das Gehoerte zu einem Bild werden zu lassen, schwierig, nachdem sie selbst noch nie eine Aura gesehen hat. Sie neigt den Kopf ein wenig, runzelt die Brauen: "Verstehe ich das richtig, dass sie nicht die Erscheinung selbst wahrnehmen, sondern nur diesen Schein der Aura rundherum? Wie wenn die Gestalt herausgeschnitten worden waere, und nun nur noch ein Loch in Form dieser Person im Hintergrund auf der Leinwand ist?"

"Nein, eigentlich nicht!", sagt der Earl und fügt dann noch hinzu, "Es ist ja so, dass die Aura einer Person sie vollständig einhüllt, dass heisst man sieht sozusagen bei einem Geist, die Rückseite seiner Aura." Er zuckt mit den Schultern, so als wäre er selbst nicht so ganz sicher, ob seiner Erklärung gut ist. Er räuspert sich kurz und rückt dann die Blätter in seiner Mappe gerade.

Annabelle kommt sich ein wenig dumm vor, da sie die koerperliche Form vergessen und alles wie ein gemaltes Bild betrachtet hat. Mit einem charmanten Laecheln will sie diesen Fehler ueberspielen: "Es ist sehr interessant, ein wenig Einblick in diese, Ihre Faehigkeit zu bekommen. Und ganz besonders in diesem speziellen Fall." Irgendwie scheint der Earl ein wenig unruhig oder unsicher zu sein. 'Ob ihn wohl Sophias Anwesenheit nervoes macht?' Unwillkuerlich blickt die Vampirin kurz zu ihrer Freundin, dann wendet sie sich wieder an ihren Gast: "Ich hoffe, Sie fuehlen sich in der Gegenwart solch einer Entitaet nicht unwohl, Mylord?"

"Ach nein, warum sollte es auch?", er lacht kurz auf, "was wäre das für eine Sache, wenn sich ein Vampir vor einem Geist fürchten würde, oder ihre Anwesenheit nicht etragen könnte." Die Worte sind wieder in dieser seiner typischen leichten Art gesagt, aber er wirkt trotz allem nachdenklich.

"Ausserdem!", meint er dann, "bei Seancen geht es ja um Geister, sie sind ja da sozusagen unsere Ehrengäste!" Das charmante, doch auch unverbindliche Lächeln ist wieder in seinem Gesicht.

'Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Ihnen das nicht ganz so gleich ist, wie Ihr jetzt tut. Angst ist halt nichts Rationales.' Annabelle erwidert sein Laecheln. "Also dann, auf einen gelungenen Abend und unsere Ehrengaeste!", sie hebt noch einmal ihr Glas.

/ooc: Was haeltst Du jetzt dann von einem Sprung, oder gibt's noch was wichtiges?

/ooc: ok, springen wir *hupf*

Auch der Earl erhebt sein Glas. Sie sprechen dann noch einige Einzelheiten ab, wie welchen Salon Annabelle in seinem Haus bevorzugen würde, da es zwei geeignete Räume dafür gab, wobei einer davon das Rauchzimmer war. Der Toreador verspricht allerdings es gut lüften zu lassen, falls sie sich dafür entscheiden würde.

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Die Zeit vergeht wie im Flug und bald schon ist der betreffende Samstag da und für Annabelle ist es an der Zeit sich auf den Weg nach Manchester zu machen. Die einzige Hürde ist noch ihre Zofe, die sich danach erkundigt was sie anziehen möchte und hoffnungsvoll fragt, was für eine Frisur sie heute abend tragen möchte.

Doch diesmal weiss Annabelle ganz genau was sie moechte: "Das mitternachtsblaue Kleid mit den Silberapplikationen, den rauchgrauen Gazeschal, das Mondsteincollier mit den Brillanten. Die Haare heute in grossen, weichen Wellen, bitte."
Die Vampirin laesst nicht zu, dass Amelia unnoetig troedelt, achtet aber gleichzeitig darauf, dass alles bis ins kleinste Detail perfekt sitzt. Sie ergaenzt ihre Garderobe noch um kostbare Spangen und Ohrringe, sowie einen Faecher und Handschuhe. Einmal mehr wuenscht sie sich, sich im Spiegel betrachten zu koennen, aber es kann nun mal nicht sein. So dreht sie sich zum Abschluss noch einmal vor ihrer Zofe, auf dass diese die letzte Kontrolle uebernehmen kann.

Die Zofe hat dann auch nichts mehr auszusetzen, zupft nur noch etwas an den Ärmeln herum und richtet den Schal. Dann kann Annabelle sich aber entgültig von ihr befreien und in die schon bereitstehende Kutsche steigen. Alfred wünscht ihr beim Abschied noch einen erfolgreichen Abend.

In der Kutsche dann bemerkt Annabelle, dass Sophia wirklich mitkommt, denn sie materialisiert sich in dem Sitz gegenüber vor ihren. "Einen schönen guten Abend, wünsche ich!" sagt sie lächelnd.

Annabelle laechelt sie hocherfreut an: "Wie schoen Sie zu sehen, Sophia! Es freut mich, dass Sie mich begleiten." Die Vampirin ist ein wenig ueberrascht, dass ihre Vorfahrin sozusagen wirklich in einer Kutsche reist, allerdings ist es eine willkommene Ueberraschung. "Ich bin gespannt, ob der Earl dabei sein wird. Bei seinem Besuch war ich mir nicht ganz sicher, ob ihm die Entdeckung, dass es sich bei meiner Person nicht einfach um eine geschickte Betruegerin handelt, wirklich behagt hat", sagt sie leicht zynisch.

"Ah, ich glaube nicht, dass er das gedacht hat, aber es war für ihn wahrscheinlich nur eine neue Erkenntnis, dass wir auch ausserhalb von Seancen auftauchen können und damit unkontrolliert", meint Sophia leichthin und sieht dann tatsächlich aus dem Fenster. "Ich bin neugierig wer da sein wird", sagt sie dann unvermittelt und es ist klar, dass sie nicht die menschlichen oder vampirischen Gäste meint.

Annabelle lehnt sich tief in die Polster und damit auch in die Schatten zurueck. Sie ist sich nicht ganz sicher, ob Sophia schon einmal im Haus des Toreador-Primogen mitgewesen ist. Bei der Mumienparty ist ihr ja der Zutritt verwehrt gewesen. 'Und wenn ja, ob sie dort wohl Freunde gefunden hat? Gibt es denn so etwas bei Geistern ueberhaupt?' Wieder einmal wird der kleinen Vampirin schmerzlich bewusst, wie wenig sie eigentlich ueber die Welt ihrer Freundin weiss. Aber wie kann sie jetzt fragen, ohne die Gefuehle Sophias zu verletzen? "Haben Sie dort schon jemanden kennengelernt?", fragt Annabelle schliesslich ruhig.

"Ja, wobei die meisten kaum mehr genug Kohärenz haben um mit ihnen wirklich sprechen zu können. Meistens kommen ja solche Geister auf das Rufen eines Mediums, um noch eine für sie wichtige Nachricht zu übermitteln und damit lösen sie dann auch das letzte Band, dass sie an die Welt der Lebenden bindet", erklärt Sophia und scheint damit überhaupt kein Problem zu haben. "Dann muss man auch vorsichtig sein, denn es gibt böse Geister, die unsereins versklaven und unsere Essenz nach ihrem Willen verbiegen. Ein sehr grausames Schicksal."

Wenn sie es koennte, wuerde Annabelle bei diesem Gedanken erbleichen. Was soll sie bloss tun, wenn ein solcher boeser Geist Sophia attackiert? Wie kann sie ihr dann zu Hilfe eilen? Unruhig rutscht sie auf ihrem Platz herum. "Gibt es irgendetwas, das ich tun kann, um Sie zu schuetzen?" Angespannt wartet sie auf die Antwort.

"Nun, schon alleine, dass ich nun in deinem Domizil spuke, gibt mir etwas Schutz. Freiwandernde Geister sind da in viel grösserer Gefahr. Aber über alles weiss ich auch nicht Bescheid". In der Zwischenzeit haben sie die Stadtgrenze passiert. Der Kutscher nimmt den normalen Weg zum Haus des Toreadorprimogens. "Oh sie scheinen davon gehört zu haben was heute stattfindet", sagt Sophia und Annabelle spürt den Gegenwart einiger Geistwesen.

Die Vampirin strafft sich, macht sich bereit fuer das gesellschaftliche Parkett. "Na dann werden wir mal sehen, ob wir nicht nur den feststofflichen Gaesten einen schoenen Abend bereiten, sondern vielleicht auch den feinstofflichen helfen koennen."
Die Kutsche haelt mit einem sanften Ruck. Peter oeffnet die Tuer und klappt den Tritt herunter, dann ist er seiner kleinen Herrin beim Aussteigen behilflich. Annabelle legt den Weg ins Haus mit offenen Sinnen zurueck. 'Interessant, dass sich Neuigkeiten, wie zum Beispiel die heutige Veranstaltung, auch in ihrer Welt herumsprechen. Es ist wohl ueberall dasselbe, was Tratsch angeht.'