Viktorianisches Vampire in Manchester
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[Annabelle]On the dark side

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Beitrag  Storyteller Mi Feb 06, 2013 8:18 pm

/ooc: Ich würde vorschlagen, wir lassen diesen thread im Juli 1864 spielen. Da sind die Nächte immer so kurz Smile

Annabelle erwacht nach einem langen Tag. Es dürfte ein warmer Tag gewesen sein, denn sie kann eine leichte Schwüle auf ihrer Haut spüren. Alles ist dunkel um sie herum.

Von irgendwo in ihrem Haus kann sie Lachen hören, geschäftige Schritte, die die Treppe hinaufeilen - einfach Leben, dass ausserhalb ihres Schlafraumes statt findet.
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Beitrag  Annabelle Derrington Mi Feb 06, 2013 10:12 pm

Sie liegt mit offenen Augen in der Dunkelheit und lauscht. Vor ihrem inneren Auge sieht sie die froehlichen Gesichter foermlich vor sich: Bessie, ihr Maedchen, mit den roten Locken, die immer unter ihrer Haube herauszuhuepfen drohen, Will, der Kutscher und Pferdeknecht, dessen Gesicht durch die Faeltchen in den Augenwinkeln stets einen freundlichen Ausdruck hat, der korrekte Alfred, den sie im Verdacht hat, zwischendurch sehr wohl auch mit dem restlichen Personal zu scherzen. Und da sind natuerlich noch die anderen, mit denen sie kaum einmal in Kontakt kommt: Mrs. Rolls, die Koechin und Haushaelterin, Harriet und Goldie, die Maedchen, sowie Mouse, der Knecht, der so gar keine Aehnlichkeit mit seinem Namen hat.
Die dienstbaren Geister, die dafuer sorgen, dass sie ein sauberes und geordnetes Zuhause hat, ihr Haus am Laufen halten, es mit Leben fuellen. Und mit Lachen, wie es scheint. 'Und sobald ich mich erhebe, verstummt dieses Lachen. Dann werden die Augen niedergeschlagen, und das Haus liegt im Schweigen. Als wenn der Tod umginge ..... was er ja auch tut. Die Sterblichen haben einen untrueglichen Instinkt, der sie vor uns warnt, sie koennen es nur bewusst nicht fassen.....'
Ein dumpfes, fernes Poltern unterbricht Annabelles Gedankengang, gefolgt von einem herzhaften Fluch, der sofort eine saftige Schelte nach sich zieht. Die Vampirin seufzt. 'Sie sind wie eine grosse Familie: streiten, weinen, lachen, sich aufeinander verlassen und zusammenhalten. Und ich, die sogenannte Herrin dieses Hauses, stehe alleine daneben. Welch Ironie.'
Die Lasombra fuehlt eine Schwere in den Gliedern, fast so, als wuerden noch die letzten Sonnenstrahlen die Erde kitzeln, doch es gibt einen subtilen Unterschied, an dem sie erkennt, dass dem nicht so ist. Mit einem erneuten Seufzen rafft sie sich endlich auf und erhebt sich von ihrem Lager. Der Stoff ihrer Laken und ihres Nachtkleids sind ein wenig dampfig. 'Wo bleibt denn mein Bad?', denkt sie missmutig, voellig unerheblich, dass noch gar niemand wissen kann, dass sie bereits aufgestanden ist. Annabelle dreht die Gaslampe auf und laeutet endlich nach ihrer Zofe.
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Beitrag  Storyteller Do Feb 07, 2013 1:26 pm

Sehr schnell erscheint darauf die gute Seele von ihrer Zofe. "Einen schönen guten Abend, ich hoffe sie haben gut geruht!", sagt sie und man merkt die unglaubliche Distanz, die zwischen Herrin und ihrer Zofe ist und das keineswegs nur dadurch, dass Annabelle ein Vampir ist. Es ist einfach die gesellschaftliche Ordnung, die die beiden meilenweit voneinander trennt.

Schnell schlägt die Zofe die Laken zurück und fragt dann, "Wünschen sie ein Bad zu nehmen, oder soll ich nur einen Krug heissen Wassers bringen?" In Gedanken ist sie schon dabei zu überlegen, was für ein schönes Kleid ihre Herrin wohl heute zum Anziehen aussuchen würde.
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Beitrag  Annabelle Derrington Do Feb 07, 2013 7:26 pm

"Ja, ja, danke", antwortet sie gedankenverloren. Annabelle ueberlegt, Bad oder nur waschen? Der Gedanke, sich ins Wasser gleiten zu lassen, unterzutauchen .... '.....versinken, immer tiefer, bis die ganze Welt nur noch aus kuehlen, dunklen Fluten besteht. Ophelia muss diesen Frieden, der Erloesung von allen Qualen verheisst, gesucht haben.....' Die Vampirin wird sich der vor ihr stehenden Zofe und deren Frage wieder bewusst - und ihrer eigenen duesteren Stimmung. Sie seufzt. 'Aus einem Bad stehe ich heute Nacht vermutlich nicht mehr auf. Macht irgendwie auch keinen guten Eindruck.' "Lediglich das Wasser, bitte."

Bessie knickst und verlaesst flugs den Raum, um das Gewuenschte zu holen. Waehrendessen tritt Annabelle an ihre Kommode, zieht eine der kleinen Laden auf und beginnt aufs Geratewohl in deren Inhalt zu kramen. Sie koennte gar keinen Grund fuer ihr Tun nennen, hat gar nicht darueber nachgedacht. Ihre Finger beruehren etwas Hartes, Kuehles, schliessen sich wie von selbst darum, der Gegenstand schmeichelt sich in ihre Hand. Das Maedchen oeffnet die Finger, betrachtet das silberne Medaillon, dessen filigranes Rankendekor ihm eine zauberhafte Erscheinung verleiht. Sanft streicht Annabelle darueber, sie muss den winzigen Verschluss nicht oeffnen, um den Inhalt vor sich zu sehen. Sie kennt die Miniatur bis ins kleinste Detail, das ovale Gesicht eingerahmt von weichem, braunen Haar, die zierliche Nase, die grossen, sanft blickenden Augen. Der Maler hat mehr als ein blosses Abbild geschaffen, er hat das einnehmende Wesen der jungen Frau aufs Vortrefflichste eingefangen. 'Das erste Bild, das Papa je von Maman zu Gesicht bekam.' Ein Laecheln stiehlt sich auf das Gesicht der kleinen Vampirin. Sie erinnert sich daran, dass ihr Vater ihr einmal erzaehlt hat, dass er sich schon damals in ihre Mutter unsterblich verliebt hat. Wehmut mischt sich in die Erinnerung.

Als Bessie mit dem Krug heissen Wassers eintritt, trifft sie ihre Herrin voellig in Gedanken versunken an.
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Beitrag  Storyteller Do Feb 07, 2013 8:17 pm

Die Zofe steht einen Moment in der Tür unsicher, ob sie ihre Herrin aus ihren Gedanken reissen soll, oder lieber doch nicht. Allerdings würde das Wasser ansonsten wieder kalt werden und sie würde Schelte bekommen.

"Mylady?", sagt sie leise, "ich hätte hier ihr Wasser". Es ist als wäre Traurigkeit eine Art Welle, die sich genauso wie Licht oder Wasser ausbreitet und nun steht Bessie da und spürt sie förmlich und weckt in ihr selber Melancholie. Auch sie hat bittersüsse Erinnerungen, die nun an die Oberfläche treten. Nein, warum war sie plötzlich traurig, denkt sie bei sich.

"Was für ein Kleid möchten sie denn heute anziehen?", fragt sie endlich, so als könne ihre Stimme alleine die Düsternis vertreiben.
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Beitrag  Annabelle Derrington Fr Feb 08, 2013 10:58 am

Die Worte holen Annabelle wieder ins Hier und Jetzt. Widerstrebend legt sie das Kleinod wieder an seinen Platz. Es ist fast so, als müsse sie sich von ihrer Mutter trennen, sie zurücklassen. Noch abgewandt sagt sie: "Leg mir einfach irgendetwas heraus, etwas Schlichtes, ich erwarte heute niemanden."
Endlich schliesst sie die Schublade, 'Wie ein Sarg, den Deckel drauf, und man ruht im Dunkel, im Vergessen, abgeschieden von allem, was einem je etwas bedeutet hat, und von denen, denen man selbst am Herzen lag. Man driftet immer weiter fort...' Ein schwerer Seufzer entringt sich ihrer Brust, dann wendet sie sich endgültig ab.

Während Bessie das Wasser in die Waschschüssel gießt, entledigt sich die Vampirin ihres Nachtkleids und wirft es aufs Bett, ihr angebliches Bett, das sie jeden Morgen zerwühlt, um es benutzt erscheinen zu lassen, bevor sie den verborgenen Mechanismus betätigt, um in der kleinen, geheimen Kammer ihr eigentliches Lager aufzusuchen. Im Hemdchen tritt sie an den Waschtisch, greift nach den Fläschchen mit den Essenzen und verharrt. Irgendwie kann sie sich nicht so recht entscheiden, welchen Duft sie heute tragen möchte, die erfrischende Lavendel-Zitronen-Komposition, die feine Rose, die sinnlich und hauchzart zugleich die Nase umschmeichelt, oder das blumige Maiglöckchen, der ideale Mädchenduft? Sie lässt die Hand wieder sinken. Ihre Gedanken fliessen heute mit der Schwere alten Honigs, jede Entscheidung voller Mühsal.

"Erzähl mir doch, was so passiert! Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?", den Worten fehlt jeglicher Schwung, sie kommen matt und träge daher. Annabelle nimmt das Tuch, taucht es ins Wasser, wringt den Stoff aus und bedeckt ihr Gesicht damit. Sie lässt die Wärme in ihre Haut übergehen, gibt sich der Illusion hin, dass so auch ein wenig Leben zurückkehrt.
'Mach dich nicht lächerlich! Das kann nur das Blut deiner Opfer.', vernimmt sie eine hämische Stimme. Heute sind Annabelle Widerworte und Zurechtweisungen einfach zu mühsam. Sie befeuchtet erneut das Tuch und beginnt sich abzureiben, den Staub und irgendwie auch die Starre des Tages fortzuwischen. 'Du weisst, dass du dieser pathetischen Stimmung jederzeit entfliehen kannst. Wenn die Ekstase durch deine Adern jagt, dann lebst du auch wieder so richtig. Du kannst es gleich hier haben, du musst nur ein paar Schritte tun, da drüben wartet deine Erlösung auf dich', die Stimme ist immer weicher geworden, verführerischer. Unwillkürlich wandert der Blick der Vampirin über ihre Schulter zu der rothaarigen, jungen Frau, die gerade mit ihrem Kleid zugange ist.

'So voller Kraft und Leben ...', sehnsüchtig versinkt das Mädchen in diesem Anblick, ihre innere Bestie fügt noch andere Noten hinzu: ein wenig Verlangen, eine Spur Vorfreude, eine Prise Jagdfieber - und das Wissen, dass die Einsamkeit im Moment der Vereinigung, wenn das gemeinsame Blut durch die Adern strömt, verbannt sein wird.
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Beitrag  Storyteller Fr Feb 08, 2013 11:29 am

Bessie ahnt von all dem natürlich nichts. Mit etwas Bedauern hat sie ein schlichtes dunkelgrünes Kleid aus dem Kasten genommen und ist gerade dabei es fertig vorzubereiten, sodass das Ankleiden nicht allzu lange die Zeit von Annabelle in Anspruch nehmen wird.

"Oh, es ist eigentlich nicht viel passiert. Bis auf einen Streik in der Eisenfabrik in Salford, der aber schon wieder vorbei ist....Ah nein, da fällt mir noch etwas ein. Gestern haben sich ein paar Demonstranten vor dem Manchester Museum versammelt. Übermorgen soll ja dieser William King über diese komischen Schädel, die man gefunden hat sprechen. Die Demonstranten haben klargemacht, dass das Museum diesen Mr. King ausladen sollte. Seine Thesen gingen ihnen zu weit."

Gegen die Stimme des Biestes und der Melancholie arbeitet ihr Verstand langsam die Eckinformationen heraus. Ah ja, King der Geologe, der in diesem Schädel einen Urform des Menschen sehen möchte.
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Beitrag  Annabelle Derrington Fr Feb 08, 2013 12:18 pm

'Demonstrationen vor dem Museum? Na, ob das dem Earl gefallen wird? Aber diese Schaedelsache klingt doch irgendwie interessant. Ob da wirklich was dran sein sollte? Eine Urform des Menschen ... faszinierend, aber eigentlich doch vollkommen unmoeglich. Wie soll das zusammengehen mit Gottes Schoepfungsplan?' Annabelle beschliesst herausufinden, wann dieser Vortrag stattfinden soll. Moeglicherweise erst am Abend - aber wie sollte sie, ein kleines Maedchen, dort Zugang erhalten?
'Es ist so muehsam. Staendig kann ich irgendetwas nicht tun, nur weil ich in diesem verfluchten Koerper gefangen bin! Fuer die anderen Vampire ist es ein Segen, dass sie sich nicht mehr aendern, aber fuer mich...? Alle belaecheln mich immer nur, keiner hoert mir zu, erst, wenn ich mich bewiesen habe. Es ist so ungerecht!' In ihrer derzeitigen Stimmung kommt ihr gar nicht in den Sinn, dass das alles so eigentlich nicht stimmt. Die anderen Vampire der Domaene, die sie bis jetzt kennengelernt hat, aber vor allem ihr Onkel und Sire behandeln sie sehr wohl wie eine Erwachsene. Es ist die Welt der Sterblichen, die ihr diese Probleme bereitet.
Immerhin hat sie dieses gedankliche Intermezzo von der blutruenstigen Versuchung abgelenkt. Annabelle beendet ihre Waesche und wendet sich ihrem Maedchen zu, um sich beim Ankleiden helfen zu lassen. Verspaetet faellt ihr ein, dass sie vielleicht antworten sollte: "Ach so? Interessant. Demonstrieren und Streiken scheint ja in Mode gekommen zu sein. Ich hoffe, ihr hier habt keinen Grund zur Klage. Falls es etwas gibt, wendet euch einfach an Alfred, und wir werden sehen." Das fehlte ihr gerade noch, Unufriedenheit unter ihren Leuten. Viel zu gefaehrlich.
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Beitrag  Storyteller Fr Feb 08, 2013 5:20 pm

"Oh nein Mylady, wir sind alle sehr glücklich hier", meint Bessie und warum sollten sie auch Grund zur Klage haben. Es war zwar seltsam, dass sie ihre Herrin tagsüber nicht wirklich zu Gesicht bekamen, aber ansonsten war sie sehr nett. Alfred, war als Chefbutler natürlich schon streng, dabei neigte er aber eher selten zu Ungerechtigkeit. Sie hatten hier ein Dach über den Kopf, ein bisschen Geld für etwas Luxus und einen Tag in der Woche frei. Mehr konnte man nicht verlangen, oder?

"Wie wünschen Mylady die Haare heute?", fragte sie dann noch und überlegt, ob sie irgendetwas gehört hatte, was ihre Herrin vielleicht lächeln lies, aber ihr fiel nichts ein, deshalb fragt sie einfach, "Haben sie heute etwas Bestimmtes vor?"
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Beitrag  Annabelle Derrington Fr Feb 08, 2013 6:11 pm

"Einfach nur flechten und hochstecken. Nein, nein, heute ist einfach nur ein Abend wie jeder andere auch. Vielleicht gehe ich später noch ein wenig spazieren ..."

Annabelle tritt hinter den Paravent und wechselt die Unterwäsche, schlüpft in ein anderes Hemdchen und in die Strümpfe. Dann kommt sie wieder hervor und lässt sich von Bessie in Unterröcke und Kleid helfen. Als das endlich geschafft ist, setzt sie sich zu ihrem Frisiertischchen, das unüblicherweise ohne Spiegel auskommt. Als sich die junge Frau daran macht, die dunkle Haarmasse mit der Bürste zu bearbeiten, blickt die Vampirin einfach gerade aus. Dort an der Wand hängt ein kleines Gemälde. Es zeigt eine wunderschöne Hügellandschaft im Sommer, auf dem saftig-grünen Gras weiden Schafe, am Himmel türmen sich fantastisch anmutende weisse Gebilde, ganz im Vordergrund fangen im Wind tanzende Wildblumen, deren Farben in der Sonne leuchten, den Blick ein.

'Heute könnte genau so ein Tag gewesen sein. Wie es wohl ist, sich in das sonnengewärmte Gras sinken zu lassen? Den Blick in den Himmel zu richten und in den Wolken die abenteuerlichsten Formen zu suchen? Die Blumen, die sich direkt über das Gesicht neigen und mit ihren Blättern kitzeln - und natürlich die Vögel, die zwitschern. Kein schu-hu, sondern die wunderbarsten Melodien, gerade so, als wollten sie Gott ihr Loblied singen.' Sich im Garten verstecken und zwischen den Farnen Schnecken beobachten, bevor sie zum Bach läuft, um die erdigen Hände zu säubern, sich ganz dicht über das glitzernde Wasser beugen und mit gespitzten Lippen einen eiskalten Schluck trinken. Verbotenerweise, denn ihre Mutter ist der Ansicht gewesen, dass nur Tiere auf diese Weise ihren Durst stillen, Menschen nicht, und keinesfalls kleine Ladies! Diese Erinnerung ist ganz klar.

'Was würde sie wohl jetzt von mir denken, wenn ich meinen Mund an die Haut eines Fremden presse und dann, wie ein wildes Tier, meine Zähne in seine Haut schlage, um ihm das Blut auszusaugen? Wie tief kann man in seiner Gier sinken ...', denkt Annabelle bitter.
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Beitrag  Storyteller Fr Feb 08, 2013 10:39 pm

"Soll ich nicht vielleicht doch Stoppellocken machen, oder vielleicht möchten sie ja ihr Haar einmal brennen lassen, dann habt ihr die Locken für lange Zeit", schlägt ihre Zofe vor. Man könnte so schöne Frisuren mit dem seidigen dunklen Haar machen, denkt sie bei sich. Wahrscheinlich würde ihre Herrin wieder die Nacht in der Bibliothek lesend verbringen. Kein Wunder, dass Lady Annabelle zur Melancholie neigte, eine Bibliothek war kein Ort für ein kleines Mädchen.

Draussen kann Annabelle den Schritt ihres Butlers hören.
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Beitrag  Annabelle Derrington Fr Feb 08, 2013 11:05 pm

Der Gedanke an das Brenneisen jagt Annabelle einen heiss-kalten Schauer ueber den Ruecken. Niemals wird sie sich dieser Gefahr aussetzen!
"Nein, keine Locken. Das ist vergebliche Liebesmueh an einem Abend, an dem ich zu keiner Gesellschaft eingeladen bin. Wir halten es heute schlicht." Sie hasst ohnedies diese ganzen, ewigen Prozeduren, aber dann noch dafuer, dass sie ohnedies nur alleine durch ihren Garten wandert oder in der Bibliothek sitzt? 'Fuer wen sollte ich mich huebsch machen? Den Kaeuzchen und Igeln ist meine Frisur nun wirklich gleichgueltig.'
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Beitrag  Storyteller Sa Feb 09, 2013 2:45 pm

So ist Bessie dann auch schnell fertig mit den Haaren und tritt zur Seite, um weitere Anweisungen anzunehmen, oder sich andernfalls an das Wegräumen des Wassers und des Nachtgewands zu kümmern.

Was diese Nacht wohl bringen mag. Wir sollten auf die Jagd gehen, meint das Biest wie immer eigentlich. Das einzige was Sinn macht und Glück bringt.
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Beitrag  Annabelle Derrington Sa Feb 09, 2013 4:42 pm

Annabelle haengt diesem Vorschlag kurz nach, spuert in sich hinein, aber der Gedanke, sich heute unter Menschen zu begeben, durch die Strassen der schmutzigen, stinkenden Stadt zu wandeln, loest Unbehagen aus. Sie fuehlt sich heute nicht wie die lauernde Jaegerin, die mit Hilfe ihrer raubtierhaften Instinkte ihre Opfer in die Falle lockt, ganz im Gegenteil, sie fuehlt sich derartig abgeschnitten von der Welt der Sterblichen, so ausserhalb stehend und jenseits davon, dass sie meint, an diesem Gefuehl foermlich zu ersticken.
'Selbst das Blut wuerde heute bitter schmecken. Eigentlich die gerechte Strafe fuer diese unselige Existenz. Waeren wir Teil von Gottes Plan, so koennte es eigentlich gar nicht anders sein. Die Tatsache, dass das Trinken uns mit solch einer alles verschlingenden Extase und Gier erfuellt, ist Beweis genug, dass wir von den Maechten aus dem Hoellenschlund gesandt sind. Dazu verdammt, ihm immer tiefer entgegen zu sinken .....' Die dunklen Tentakel der Verzweiflung tasten und winden sich durch den Geist der Lasombra, vergiften die hellen Flecken und hinterlassen eine laehmende Ohnmacht.

Wie betaeubt sitzt sie da, gefangen in den Klauen dieser graesslichen Gefuehle. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung gelingt es Annabelle schliesslich die Starre zu durchbrechen. Mit einer ploetzlichen Bewegung erhebt sie sich von ihrem Sessel und strebt der Tuer zu. Bereits im Gehen macht sie eine vage Handbewegung in Richtung ihrer Zofe und sagt mit rauher Stimme: "Geh nur! Ich moechte heute niemanden mehr sehen."
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Beitrag  Storyteller Sa Feb 09, 2013 6:31 pm

Erschrocken nickt die Zofe und macht sich eilig daran soviel wie möglich mitzunehmen, die Wäsche zum Waschen und das Lavoir mit dem warmen Wasser.

Vor der Tür steht in einigem Abstand Alfred, der bei Annabelles Heraustreten eine leichte Verbeugung macht. "Mylady, ihr Onkel hat seinen Besuch für heute abend angemeldet!", sagt er, bemerkt aber sehr wohl, dass es seiner Herrin nicht wirklich gut geht, "Fühlt ihr euch unpässlich? Soll ich ihm Nachricht geben, dass er heute nicht kommen soll?", fragt er dann sicherheitshalber nach.
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Beitrag  Annabelle Derrington Sa Feb 09, 2013 8:28 pm

Als sie sich unversehens vor Alfred wiederfindet, haelt Annabelle so abrupt in der Bewegung inne, als waere sie gegen eine Wand gelaufen. Entgeistert sieht sie ihn an und versucht, den Inhalt seiner Worte zu verstehen. 'Oh nein, das hat mir gerade noch gefehlt.' In ihrem heutigen Zustand fuehlt sie sich einer Begegnung mit ihrem Sire alles andere als gewachsen. Die noetige Selbstbeherrschung, sowie Flinkheit und Scharfsinn des Denkens erscheinen ihr heute weit ausserhalb ihrer Reichweite. Andererseits, ohne sehr gute Ausrede kann sie seinem Besuch nicht entgehen. 'Unpaesslichkeit' ist nichts, was er ihr ohne es zu hinterfragen durchgehen lassen wuerde, sprich, sie muesste sich eben spaeter erklaeren - plausibel.Sie zermartert sich foermlich das Hirn danach, aber es will und will ihr nichts so recht einfallen.
"Nein, schon gut", meint sie seufzend, sich ins Unvermeidliche fuegend. 'Vielleicht bleibt er ja nicht allzu lange.' Daraufhin wendet sie sich wieder um und kehrt in ihr Schlafzimmer zurueck. Dort erklaert sie der verdutzten Bessy: "Wie es scheint, erwarten wir heute noch Besuch. Etwas Aufwendigeres also, bitte."
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Beitrag  Storyteller Sa Feb 09, 2013 10:57 pm

Die Zofe findet, dass diese Neuigkeiten ausgesprochen gut sind, dass wird ihre Herrin garantiert auf andere Gedanken bringen. Sie bringt ihr ein äusserst hübsches Kleid und fängt auch gleich an ihr beim Umziehen zu helfen. Natürlich müssen danach auch andere Schleifchen ins Haar und so kommt es, dass Annabelle gerade fertig ist, als Alfred ihr auch schon die Ankunft ihres Onkels meldet.
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Beitrag  Annabelle Derrington So Feb 10, 2013 8:20 am

Die kleine Vampirin laesst das alles unbeteiligt ueber sich ergehen, gerade einmal dass sie beim Umkleiden mithilft. 'Manchmal erinnert sie mich an ein Maedchen, das mit seiner Puppe spielt - einer Puppe, die bei Anbruch der Nacht zu unheiligem Leben erwacht, durch die Dunkelheit schleicht und Ahnungslosen das Blut aus den Adern saugt. Ein Geschoepf jenen gleich, die durch diese Schauergeschichten wandeln.' Ein bitteres Laecheln erscheint auf ihrem kleinen Gesicht mit dem porzellanernen Teint. 'So eine Puppe sollte kein Maedchen haben....', und als sie an ihren Onkel denkt, der gleich zu Besuch kommt, fuegt sie in Gedanken noch an, 'eher solch ein Puppenspieler, der aus den Schatten ueber und hinter der Buehne die Faeden zieht, das Ungeheuer, das die Monstrositaet erschuf.'
Dieses gedankliche Bild kreist, dreht und wendet sich noch einige Zeit, laesst Annabelle nicht mehr los, fuegt noch andere Aspekte hinzu: die leb- und bewusstseinslose Starre bei Tag, der Koerper ohne eigene Lebenswaerme, der Verlust der Menschlichkeit, der ueber die Jahre zunimmt, dieses Gefuehl von jemandem anderen gelenkt zu werden, wenn die Bestie wieder einmal zu nahe an die Oberflaeche kommt, .... die Entfremdung von der Welt, die sie damals als ihr eigen betrachtet hat, damals, als sie noch ein kleines, lachendes, atmendes Maedchen im Schoss ihrer Familie gewesen ist - das mit Puppen spielte. 'Und nun bin ich selbst zu einer Puppe geworden.'

"Fertig, Mylady. Sie sehen einfach zauberhaft aus." Aus Bessys Stimme kann man einen gewissen Stolz auf ihr Werk heraushoeren.

"Danke, das hast du gut gemacht", kommt die automatische Antwort. Zum zweiten Mal an diesem Abend erhebt sich Annabelle von ihrem Frisierstuhl, da erscheint Alfred mit der Nachricht von der Ankunft ihres Onkels. 'Ah, der Puppenspieler ist eingetroffen.' Das Maedchen macht sich auf den Weg zum Salon: "Bringen Sie uns bitte Erfrischungen, Alfred."
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Beitrag  Storyteller So Feb 10, 2013 12:20 pm

/ooc: Vielleicht erst nach dem Text, den spoiler lesen. Ist nur ein doofes Kommentar von mir affraid
Spoiler:


Annabelles Sire steht beim Kamin, in respektvollen Abstand, auch wenn mitten im Sommer gar kein Feuer brennt. "Annabelle!", grüsst er sie als sie hereintritt, "einen schönen guten Abend". Dann jedoch merkt er, dass sie heute anders ist als sonst. Man kann es sehen, wie er versucht in ihrem Gesicht zu lesen. Er spricht sie darauf jedoch nur an, aber sein Blick bleibt fragend.
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Beitrag  Annabelle Derrington So Feb 10, 2013 1:54 pm

Storyteller schrieb:/ooc: Ist jetzt Annabelle, Chucky die Mörderpuppe? scratch [/spoiler]

/ooc: Ausgerechnet die haesslichste von allen? Evil or Very Mad Ohne Sch....: Dieser Puppenhorror ist das, was ich am allermeisten hasse, weils bei mir wirklich flashed. Shocked

"Einen wunderschoenen guten Abend, Mylord. Welchem Umstand verdanke ich die Ehre Ihres Besuchs?" Annabelle bemueht sich, die Maske, die sie gelehrt worden ist, auf dem gesellschaftlichen Parkett zu tragen, aufrechtzuerhalten. Ihr Antlitz ist ruhig und ebenmaessig, ihre Stimme freundlich, jedoch da, wo sie sonst eine lebhafte Energie ausstrahlt, ist heute nur eine leblose Leere.
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Beitrag  Storyteller So Feb 10, 2013 3:44 pm

/ooc: Ich find alle Horrorfilme in denen Puppen plötzlich ein Eigenleben haben sehr sehr gruselig. All diese Filme mit lebendig gewordenen Bauchrednerpuppen *shudder* affraid

"Oh, ich wollte euch eigentlich nur einen kleinen Besuch abstatten. Sehen wie es euch so geht..." Er macht eine kurze Pause und entscheidet sich dann für den direkten Weg, "...und ich denke, ich komme zur richtigen Zeit. Ist irgendetwas vorgefallen?"

Was ist nur passiert?, denkt er sich. Ob ihr Tageschlaf von Albträumen geplagt war? Auf jeden Fall macht er sich Sorgen um sein Childe.
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Beitrag  Annabelle Derrington So Feb 10, 2013 5:56 pm

Storyteller schrieb:/ooc: Ich find alle Horrorfilme in denen Puppen plötzlich ein Eigenleben haben sehr sehr gruselig. All diese Filme mit lebendig gewordenen Bauchrednerpuppen *shudder* affraid
/ooc: GENAU!!!!!

'Oh, oh, eine Nase wie ein Spürhund. Aber vielleicht kann ich ihn trotzdem einfach abwimmeln.' Besagtes Childe setzt ein betont fröhliches, und daher auch beruhigendes, Lächeln auf und meint beschwingt: "Das ist so liebenswürdig von Ihnen, und sich dann auch noch um mich zu sorgen! Aber vollkommen unnötig, es ist alles bestens. Wie ist Ihr wertes Befinden?"

Schon dieses kurze Zusammenraffen und Präsentieren ihrer Energie zehrt in diesem Augenblick an Annabelles Substanz. Es ist fast so, als müsste sie die ihr verbliebene Kraft des Blutes nach aussen lenken, um diese Fassade zu errichten, und bliebe ausgebrannt und leer zurück. Jedoch melden sich weder der Hunger noch ihre innere Bestie, wie sie es in solch einem Fall täten. Es wird nur jede Bewegung unendlich mühsam und kraftraubend, und sie kann richtiggehend diesen Zug in die Tiefe, in die Dunkelheit und das Meer aus Trauer in ihrem Inneren spüren.
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Beitrag  Storyteller So Feb 10, 2013 7:02 pm

Silvio bemerkt wie sie anfängt sich diese Maske der Normalität aufzusetzten und fragt sich natürlich sofort warum sie das tut. Doch nur aus dem Grund, dass es in ihrem Inneren wahrscheinlich schlimmer aussieht, als er zunächste gedacht hat. Er überlegt einen Augenblick und entscheidet dann bei dieser Scharade mitzuspielen, um zu sehen wie lange sie durchhält.

"Oh mir geht es ausgezeichnet. Ich soll im Übrigen schöne Grüsse von Tiziano bestellen."
, sagt er dann, ebenfalls so als hätte er gar nichts bemerkt.

Alfred kommt mit einem Tablett herein und serviert den Beiden ein Glas gefüllt mit blutroter Flüssigkeit.

Während Annabelle ihr Glas vom Tablett nimmt, wirft ihr ihr Sire einen prüfenden Blick zu. Ist es passiert? Ist sie ausgebrannt?
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[Annabelle]On the dark side Empty Re: [Annabelle]On the dark side

Beitrag  Annabelle Derrington So Feb 10, 2013 7:40 pm

Ihr Glas in der Hand begibt sich Annabelle zu ihrem gewohnten Platz auf dem kleinen Sofa. Als sie sich setzt, bemerkt man deutlich, dass dieser Bewegung die übliche Eleganz fehlt. Ihre Miene trägt jedoch einen heiteren und gelassenen Ausdruck.

"Wie geht es ihm denn so? Die Sommertage nützt er doch sicherlich, um wieder seine Motive auf Platten zu bannen, oder? Ich weiß, Sie halten nicht viel davon, aber ihm ist es doch recht wichtig."

'Unser Sonnenengel. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sein Haar in der Sonne leuchtet, seine Augen mit seinem Lachen um die Wette strahlen. Was gäbe ich dafür, auch nur einen Tag mit ihm so verbringen zu können ....' Mit einem winzigen, wehmütigen Lächeln hängt die kleine Vampirin dieser Vorstellung nach, fühlt fast die liebkosende Berührung des warmen Lichts, ganz so als wäre sie noch sterblich. Doch dann tasten sich wieder die düsteren Tentakel heran, dringen ein in die freundlich-helle Szenerie, das Lächeln gefriert: '.... nur um dann wieder in die Finsternis gestossen zu werden, mit den frischen Erinnerungen an das, was ich nie wieder haben kann. Schlimmer noch, dazu verdammt, auf ewig hinter dem Blut, dem Leben derjenigen herzujagen, die noch das Lachen miteinander teilen. Das einzige, das unsere Art miteinander teilt, ist ... ja, was denn eigentlich? Keiner von uns ist bereit wirklich zu teilen, jeder steht am Ende alleine da im ewigen Kampf um Macht und Blut. Da gibt es höchstens Allianzen und Abkommen, Waffenstillstand auf Zeit, alles nur, um den eigenen Vorteil zu mehren. Wahre Freundschaft und Liebe haben wir wohl mit unserem Leben hinter uns gelassen. Die Wärme, die die Nähe eines geliebten Menschen schenkt, ist mit unserem Blut im Augenblick unseres Todes erkaltet. Die einzige Möglichkeit, wahre Nähe zu erfahren, findet sich nur noch im räuberischen Kuss, und diese Nähe teile ich mit einem vollkommen Fremden ..... Erbärmlich.'
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Beitrag  Storyteller So Feb 10, 2013 10:25 pm

"Jaja, er rennt herum und macht Bilder von allen möglichen Dingen...und unmöglichen!", meint der alte Lasombra. Da hatte Mortimer ein schönes Spielzeug in die Hände von Tiziano gelegt, der diese neueste Technik auch für allerlei Unfug missbrauchte. Aber alles war besser als Müssiggang, denkt er und wendet sich wieder Annabelle zu.
Unvermittelt fängt er an, "Es ist ein seltsames Gefühl an einem hohen Punkt zu stehen und nach unten zu sehen. Man könnte fast schwindelig werden, so als rufe einem die Tiefe zu, zu springen oder sich fallenzulassen..." . Er macht eine kurze Pause und dann fügt er hinzu, "In was für einen Abgrund sie im Moment auch immer blicken, schauen sie nicht zu lange dort hinein." Er nimmt einen Schluck Blut.
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