[Bentley]Künstlerkreis

"Ohja vor Kurzem erst. Der Earl war selber unterwegs, ich habe sie ihm gerade in den Salon gebracht", erwidert der Butler und nimmt nun Hut, Stock und Mantel von Bentley und lässt sich diese Dinge auch von Preston geben. "Ich werde sie anmelden", meint er dann und hängt die Mäntel auf. "Wenn sie mir bitte folgen wollen."

Es dauert dann auch nicht lange bis die beiden Herren endlich im Salon sind, Platz genommen und ihrer Natur entsprechend den jeweiligen Drink bekommen haben. Neugierig sieht Mortimer Bentley an.

Bentley wirkt jetzt ein wenig verlegen.
"Verzeihen Sie uns diesen ... Überfall, Mylord. Ich hoffe, wir kommen nicht allzu ungelegen?" Er sieht seinen Sire fragend an.

"Aber, wir hatten gestern einen so hinreissenden Abend, und ich wollte Euch unbedingt davon erzählen. Und mehr noch: wir planen, weitere solche Abende folgen zu lassen, und ich hatte gehofft, dass Sie uns dann mit Ihrer Anwesenheit beehren würden...natürlich nur, wenn eine solche Veranstaltung Ihrem Geschmack entspricht!" Er sieht den Earl etwas vorsichtig an....

Mortimer lächelt vergnügt, "Dann erzählen sie doch einmal über den gestrigen Abend. Scheint ja wirklich sehr verlockend zu sein".
Er neigt sich leicht nach vorne, eine Zeichen, dass er wirklich interessiert ist. Das musste ja wirklich eine besondere Veranstaltung gewesen sein, denkt er bei sich, als er das lebendige Gesicht seines Childes betrachtet.

Und der junge Earl scheint sich ehrlich über die positive Reaktion seines Sires zu freuen. Und so beginnt er auch gleich zu berichten:
"Oh, Mylord, es war wundervoll! Die Wilkinsons haben uns zu einer Dinnerparty eingeladen, und Preston wurde gebeten, eine Auswahl seiner Gedichte zum Besten zu geben. Und ehe wir uns versahen, wurden daraus Lieder...wundervolle, harmonische Lieder! Das Klavier erklang, eine Geige, und ich hatte die Ehre, mit Lady Wilkinson ein Duett zu singen! Oh Mylord, Sie hätten das alles erleben sollen - es war einfach...bezaubernd, ja, es war beinahe magisch!"
Das Gesicht des jungen Vampirs strahlt förmlich.
"Und genauso spontan, wie dieses gemeinsame Musizieren passiert ist, so spontan haben wir uns entschlossen, solche Abende zu wiederholen. Und so habe ich die große Ehre, nächste Woche schon eine Dinnerparty mit der selben Gästeschaft in meinem Hause ausrichten zu dürfen. Und ich dachte mir, ich...ich würde diesen Zauber auch gerne Ihnen zugänglich machen...das heißt, wenn Sie das wünschen?" Er sieht seinen Sire fragend an....

"Aber natürlich", sagt sein Sire strahlend, "Das hört sich ja wirklich äusserst wunderbar an". Dann überlegt er einen Moment und etwas vorsichter fragt er, "Wieviele Leute waren dann da....und eigentlich wer war aller dort?" Die letzte Frage ist in einem seltsam vorsichtigen Tonfall gestellt.

"Nun, natürlich die Wilkinsons als Gastgeber, samt ihrer liebreizenden Adoptivtochter Lily, dann das Ehepaar Ikaram, der wundervolle, begabte Mr Gilbert...." Er überlegt kurz und zählt dann die übrigen Gäste auf.
Dabei achtet er möglichst unauffällig, aber ganz genau, wie sein Sire auf die einzelnen Namen reagiert...vielleicht hatte er im Moment ja irgendwelche Konflikt mit einem der Gäste und war deshalb eher vorsichtig?

/ooc: Wow fünf Erfolge

Bentleys Sire ist es gewohnt sowenig wie möglich über sich preiszugeben und diese Situation ist so eine. Doch Bentley fällt es auf, der kurze Impuls die Augenbrauen zusammenzuziehen, so als wäre man mit etwas nicht einverstanden. Man hätte es auch für einen unwillkürlichen Muskelreflex im Gesicht halten können, doch der junge Toreador ist sich sicher, dass es eine Reaktion auf den Namen Gilbert ist. Aber da ist nichts was er gehört hätte, dass ein problematisches Verhältnis zwischen dem Toreadorprimogen und dem Violinvirtuosen erklären könnte.

Da Bentley natürlich nicht einfach gerade heraus fragen kann, versucht er eine andere Taktik, um seinem Sire zu einer Aussage bezüglich des Virtuosen zu überlisten: er lächelt begeistert und seine Stimme klingt höchst enthusiastisch, als er mehr über Mr. Gilbert erzählt:
"Es war ein großes Glück, Mr. Gilbert dabei zu habe! Er ist tatsächlich höchst begabt, muss ich sagen, ein wahrer Liebhaber schöner Musik, das merkt man sofort! Und sein Talent, einfach so, aus dem nichts, Musik zu...zu "erschaffen"...war einfach wundervoll! Auch Mr. Wilkinson ist ein wunderbarer Musiker, aber bei Mr. Gilbert kann man sehen, dass die Musik tatsächlich sein Leben ist - wenn er spielt, scheint er ganz mit seinem Instrument zu verschmelzen und in dessen Klängen aufzugehen!" Er zwinkert kurz verschmitzt: " Fast als wäre er einer aus unserer Blutlinie, der in der Schönheit des Augenblicks sich selbst vergisst!"

"Er ist divenhaft", meint der Earl dann, "spielt am Liebsten in grossen Konzerthäusern und für einige wenige private Leute. Eine Einladung in mein Haus hat er abgelehnt". Bentley kann sehen, dass diese Zurückweisung seinen Sire verletzt hat. Das ist aber etwas Seltsames, denn seine Versuche Künstler einzuladen hatten nichts Persönliches an sich. Er läd sie ein und wer nicht wollte, war selber schuld, denn er hatte natürlich einigen Einfluss in der Stadt. Ablehnungen nahm er daher nie krumm. Hier dürfte der Fall jedoch anders liegen.

Bentley runzelt die Stirn. "Tatsächlich? Das überrascht mich allerdings, Mylord. Zu welcher Gelegenheit haben Sie die Einladung denn ausgesprochen? War er vielleicht schon anderweitig verpflichtet gewesen?"

"Ach, ich wollte ihn eben zu einem musikalischen Abend einladen. Sir Anthony Novik hatte er ja auch zugesagt! Nunja und es ging ja um kein bestimmtes Datum. Ich hatte ihn nur gefragt, ob er irgendwann einmal in meinem Haus spielen würde.", sagt der Earl of Trendmore dann und man sieht, dass er wirklich gekränkt war.

Bentley verzieht bei dem Namen Novik kurz leicht das Gesicht.
"Mhm. Das ist allerdings seltsam... Nun, ich...nun ja, wenn Sie möchten, dann..." Er scheint tatsächlich ratlos zu sein: er kann ja schlecht Mr. Gilbert wieder ausladen, und außerdem will er das, ehrlich gestanden, auch gar nicht.
Und andererseits kann er ja auch schwer zu seinem Sire sagen, er brauche nicht zu kommen, wenn ihm der Herr nicht zu Gesicht steht. Er sollte aber natürlich die Wünsche seines Sires berücksichtigen, wenn er will, dass er an dem Abend auch kommt.
Was also tun?

Er läßt etwas unglücklich die Schultern hängen und überlegt fieberhaft....

Preston bemerkt natürlich das Unbehagen Bentleys und erkennt die Zwickmühle in der er sich befindet und so fasst er sich ein Herz und meint, "Vielleicht war Mr. Gilbert wirklich sehr beschäftigt zu der Zeit und hatte einfach keinen Kopf für weitere Termine, aber der Abend gibt ihnen ja sicherlich Gelegenheit nochmals mit ihm wegen einer privaten Vorführung zu sprechen." Er springt damit gewaltig über seinen Schatten, denn er ist sich nicht so sicher, ob der Earl of Trendmore nicht auch Beute in Mr. Gilbert sieht und deshalb wäre es ihm natürlich lieber, wenn der Musiker nicht in das Haus des Toreadorprimogens gehen würde.

Bentley wirft seinem Geliebten einen dankbaren Blick zu und sieht dann wieder zu seinem Sire.
"Ganz genau! Bestimmt können Sie das noch einmal mit ihm besprechen - er schien mir ein sehr netter Mann zu sein." Damit würde der junge Toreador gerne das Thema Gilbert lieber beschließen, bevor der Earl womöglich doch noch seine Meinung bezüglich des Dinners ändert.
"Ich bin sicher, dass alle Gäste hocherfreut sein werden, wenn Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren, Mylord. Und ich persönlich natürlich besonders!" Er schenkt seinem Sire ein herzliches Lächeln, das seine Worte unterstreichen soll....

"Wie gesagt, ich möchte mir das nicht entgehen lassen und werde kommen!", sagt der ältere Toreador lächelnd, anscheinend auch nicht daran interessiert weiter über das Musikerthema zu diskutieren. "Und das läuft schlussendlich alles spontan ab ohne das jemand Regie führt?", fragt er dann doch noch, nicht sicher, ob soviel Kreativität ohne Führung irgendwie Früchte tragen kann.

Bentley bemerkt wie Preston neben ihm Luft holt, so als wolle er wieder etwas sagen, aber anscheinend überlegt er es sich anders und schweigt.

Lord Mortimers Childe entspannt sich sichtbar. Die erneute Zusage lässt ihn strahlend lächeln, der Zusatz des Earls entlockt ihm ein kurzes, gelöstes Auflachen. "Oh, Mylord, keine Angst - genau das Fehlen jeglicher Planung macht es doch gerade so wunderbar! Sie werden sehen - eine Anleitung....oder jegliche Art von Regie ist gar nicht nötig!" Er steht auf und geht ein paar Schritte, während er die richtigen Worte sucht, um dem Earl noch besser zu beschreiben, was er meint.
"Es ging nicht darum, perfekt zu sein...niemand folgte vorgegebenen Noten, oder....oder einem Dirigenten. Nein! Wir haben uns einzig von unseren Gefühlen leiten lassen, von dem, was uns gerade in diesem Augenblick bewegt hat, was...was Prestons Worte ausgelöst haben. Wir haben einander gelauscht, uns gegenseitig ermutigt und dann kam die gemeinsame Musik ganz von allein! Oh, Mylord - ich freue mich so, dass Sie das selbst bald erleben können!"

Er hat so glücklich, so euphorisch gesprochen, während er immer noch auf und ab ging, dass sich wieder dieser so menschliche Glanz auf seinem Gesicht ausgebreitet hat, und nun steht er mit einem Freudestrahlen vor seinem Sire und seinem Geliebten und sieht aus wie ein lebender, junger und sehr begeisterter Mensch...

Preston lächelte, das war genau der Bentley den er liebte. Auch der ältere Toreador musste lächeln, doch hier schwang doch etwas Wehmut mit. "Na dann bin ich ja mal gespannt!", meint er dann. Preston sah kurz zu dem Earl of Trendmore hinüber und er fragt sich wieder, ob dieser Vampir nicht schon viel zu weit vom Leben entfernt war, um die Schönheit eines solchen Abends zu sehen. Er erkennt, dass Bentley´s Sire eigentlich nur noch Kreativität steuerte, meist in Form von jungen Künstlern, aber selber schuf er eigentlich nichts mehr. Es würde interessant werden zu sehen, ob der Abend in mitreissen konnte.

ooc: hat der gute Earl eigentlich "eat Food"?

Noch immer lächelt Bentley strahlend, nimmt aber erst mal wieder Platz. "Oh, ich bin sicher, Sie werden den Abend genießen, ganz sicher! Und wir haben vor, uns auch danach mehr oder weniger regelmäßig zu treffen. Es wäre zu schön, wenn aus diesem einen Dinner von letzter Woche etwas .... größeres werden könnte, verstehen Sie?"
Er lehnt sich zufrieden in seinem Stuhl zurück, lässt seinen liebevoll-zufriedenen Blick von Preston zu Lord Mortimer gleiten und nimmt sich dann ein Glas, das neben ihm auf einem kleinen Tischchen steht. Nach einem zufriedenen Seufzen nimmt er einen Schluck und lächelt immer noch.

ooc: nicht direkt, er kaschiert das aber immer recht gut. Essen etwas am Teller verteilen und beim Abservieren behaupten, dass man einen leicht missgestimmten Magen hätte oder sowas.

Ich würde dann hier auch gerne wieder etwas springen, wenn es dir recht ist.


"Scheint auf jeden Fall schon jetzt etwas mehr zu sein als einfache Hausmusik, oder Dichterabende", meint der Vampir. Dann fällt ihm ein, dass ein neuer Bariton an der Oper in Manchester vorgesungen hat und er natürlich muss er gleich seinen Gästen, fast als wolle er auch etwas Besonderes berichten, von dessen erster Aufführung erzählen.

ooc: alles klar, danke! Und - sowieso: let's jump!!

Natürlich bekommt er die Aufmerksam, die er sich wünscht, schließlich wissen seine Gäste, wer und wie er ist....und wie man sich zu benehmen hat!

Nachdem nun auch der Earl of Trendmore auf der Liste der Gäste steht ist eigentlich die Zeit gekommen, um sich noch um die Vorbereitungen für den nächsten Künstlerabend zu machen. Das Menü wird noch ein paar Mal durchbesprochen und natürlich der Blumenschmuck des Abends.

Es ist Mittwoch als Dobbs mit einer Nachricht von Mr. Gilbert kommt. Der Violinist würde gerne noch mit dem Earl of Cunningham sprechen und lässt nachfragen, ob er am Abend Zeit für ihn hätte.

Besagter Earl ist momentan etwas überrascht, lässt dem Künstler aber dann ausrichten, dass er sich ganz außerordentlich freuen würde, ihn begrüßen zu dürfen.
Allerdings ist er fast ein wenig misstrauisch: er hat so eine seltsame Ahnung, dass sich das Gespräch mit Mr. Gilbert nicht unbedingt um das musikalische Programm drehen wird. Ob es wohl um den Earl of Trendmore ging? Würde der Violinist seinetwegen etwas gar absagen?

Einige Stunden später kommt dann auch wirklich Mr. Gilbert. Wie immer, wenn man ihn sieht, fragt man sich wie jemand mit solch einer imposanten Statur ein so fragiles Instrument wie Geige spielen kann. Er scheint sehr gut gelaunt, als Mr. Dobbs ihn dann in den Salon führt. Höflich begrüsst er den Earl of Cunnningham. Was auch immer er zu sagen hat, es ist anscheinend nicht so wichtig, dass er gleich damit herausplatzen muss.