[Bentley]Künstlerkreis

Ein freundliches Lächeln des Earls empfängt ihn. "Mein lieber Mr. Gilbert! Was für eine unerwartete Freude! Wie geht es Ihnen heute Abend?" Er nimmt die Hand des Musikers und schüttelt sie.
"Ich freue mich wirklich, Sie zu sehen. Was verschafft mir die unerwartete Ehre?" Er bedeutet dem Menschen, sich zu setzten und nimmt ebenfalls Platz. "Was darf ich Ihnen anbieten?"

"Oh ein Gin wäre sehr nett!", meint Mr. Gilbert und nimmt Platz. "Es ist nur eine kleine Bitte, die ich an sie hätte, oder besser eine Frage.", kündigt er das Gesprächsthema an, wartet aber bis der Earl die Getränke eingeschenkt und ebenfalls Platz genommen hat.
Dann fährt er fort, "Ein Bekannter von mir, Zoltan Gysen, wird die nächsten Tage in Manchester sein. Er ist ein Komponist aus Ungarn und er schreibt, wie es am Festland heisst- Operetten. Das ist so eine Art Opera buffa. Auf jeden Fall habe ich ja den Plan diese Musik auch dem englischen Publikum näher zu bringen und ebenfalls eine zu komponieren. Gerne würde ich dafür Mr. Whitfield als Librettisten gewinnen; aber ich schweife ab! Was ich sie eigentlich fragen wollte ist, ob ich Mr. Gysen zu unserem nächsten Treffen mitnehmen darf?" 

Der junge Toreador hebt überrascht die Augenbrauen. "Ein ungarischer Musiker! Oh dear, das klingt aufregend...Mr. Gilbert, es wäre mir eine Freude, ihn kennen zu lernen! Darf ich annehmen, dass Ihr Freund ebenfalls ein Instrument beherrscht, dass er dann auch gerne spielen würde?" Er scheint wirklich sehr positiv angetan zu sein.
"Und...Mr. Whitfield als Liberettisten? Oh, was für eine wundervolle Idee!" Er strahlt Mr. Gilbert an, hebt sein Glas.

"Nunja, er spielt Klavier, sieht sich aber eher als reinen Komponisten und ganz ehrlich, dass ist auch besser so- ganz unter uns er hat einen furchtbaren Anschlag.", bei letzterem Satzteil hat er die Stimme gesenkt und sich verschwörerisch nach vorne gelehnt. Doch dann ist da ein belustiges Zwinkern in seinen Augen. So ernst scheint er das nicht gemeint haben. "Ich glaube, er wird begeistert sein und uns sicher die Freude machen etwas zu komponieren."

Der Earl lacht auf. "Ich verstehe...dann überlassen wir das Klavier doch lieber Mr. Wilkinson."  Er schlägt die Beine übereinander.
"Mhm...eine Komposition nur für unseren kleinen Kreis? Wie exquisit!" Er lächelt erfreut. Dann wird sein Gesicht ernster.
"Mr. Gilbert. Darf ich Ihnen eine Frage stellen, jetzt, wo wir beide unter uns sind?"

"Ja, bitte, fragen sie nur!", sagt Mr. Gilbert und nimmt einen Schluck aus seinem Glas. Neugierig studiert er das Gesicht seines Gegenübers, erstaunt über den plötzlichen Wechsel im Tonfall. Er hat absolut keine Ahnung was für eine Frage das wohl sein mag.

"Nun, Mr. Gilbert...ich hoffe, Sie fassen die Frage nicht als ungehörig auf, aber es verhält sich nun so, dass ich noch einen weiteren Gast eingeladen habe, da er mir sehr nahe steht, und ich mich freuen würde, wenn er unsere wundervolle Musik auch hören könnte. Nun hat er mir aber gesagt, dass er sehr enttäuscht sei, da er Sie wohl zu einem Abend in seinem Haus geladen hatte, der dann aber nie stattgefunden hat. Und so frage ich mich, ob es für Sie sehr ungelegen käme, wenn uns der Earl of Trendmore Gesellschaft leisten würde?"

"Oh nein, ganz und gar nicht", meint der Virtuose, aber man merkt, dass er nicht ganz die Wahrheit sagt. Er scheint aber keineswegs verstimmt darüber zu sein, dass Bentley´s Sire kommt. "Es ist nur so, ich spiele kaum auf privaten Einladungen. Viele dieser Herren meinen, sie könnten uns Künstler einfach wie eine seltene Perle kaufen und dann ihren Freunden als...na sagen wir einmal, ihr Eigentum präsentieren." Diese Erklärung wiederum ist mit soviel Inbrunst vorgetragen, dass sie absolut der Wahrheit zu entsprechen scheint, auch wenn die Vorstellung eines wirklich freien Künstlers ohne Förderer schon etwas absurd ist. "Es ist aber sicherlich gut, wenn der Earl of Trendmore die Freiheit der Kunst in unserem Rahmen erleben kann."

Von draussen hört Bentley Mr. Dobbs mit Preston reden.

Der Earl nickt. "Ich verstehe - und bin sehr erleichtert, muss ich sagen. Vielleicht können Sie den Earl of Trendmore bei dieser Gelegenheit ja ein wenig näher kennenlernen - und umgekehrt." Mehr sagt er erst mal lieber nicht dazu, weiß er doch sehr genau, was Mr. Gilbert meint. Und ja, leider, sein Sire war tatsächlich ein solcher Herr...
"Ich denke, ich habe gerade Mr. Whitfields Stimme gehört - möchten Sie gleich mit Ihm sprechen, und ihm Ihre Idee unterbreiten? Ich bin sicher, er fühlt sich sehr geehrt...und freut sich, Sie zu sehen!" Er lächelt wieder ganz freundlich und läutet schon mal nach dem Butler.

Mr. Gilbert nickt und setzt sich etwas aufrechter hin, als Mr. Dobbs den Salon betritt, "Was kann ich für Mylord tun?", fragt er mit perfekter Butlermine. Hinter ihm kann Bentley sehen, dass Preston neugierig in den Salon lugt und ihm kurz zuwinkt.

Er unterdrückt ein Grinsen und wendet sich stattdessen dem Butler zu. "Mr. Dobbs...ich glaube, die Stimme von Mr. Whitfield vernommen zu haben, richtig? Wären Sie so nett, ihn zu uns zu bitten? Mein Gast und ich würden gerne etwas mit ihm besprechen."

"Sehr wohl, Sir", sagt Mr. Dobbs und geht nach draussen. Er ist wirklich froh, dass Mr. Whitfield soviel Anstand besitzt und nicht einfach gleich den Salon betreten hat, denn ihm ist natürlich bewusst gewesen, dass Preston das kurze Gespräch mitbekommen hat. Er wartet auch wirklich brav ab, bis der Butler ihm erklärt hat, dass er zu dem Gespräch gebeten worden ist und betritt dann den Raum. Mit einem "schönen guten Abend", begrüsst er die Anwesenden und wartet dann neugierig ab, was nun besprochen wird.

"Ah! Mr Whitfield, bitte - gesellen Sie sich doch zu uns! Mr. Gilbert und ich hatten uns gerade unterhalten, über einen Gast, der unsere Dinnerparty noch bereichern wird. Und in diesem Zusammenhang hat Mr. Gilbert Ihnen etwas mitzuteilen...oder Sie zu fragen, eigentlich." Er steht auf und geht zu dem Getränkewägelchen. "Port?"

"Oh ein weiterer Gast!", meint er überrascht und dann, "Ja vielen Dank, ein Glas Port wäre wohl richtig".

Während Bentley einschenkt erzählt Mr. Gilbert Preston über den ungarischen Komponisten. Doch noch erzählt er nichts über seine Operettenpläne. Die Information, dass Gysen ein Ungar ist bewirkt in Preston, dass er sich leicht zurückzieht, sein poetischer Geist scheint sich an dem ungarischen Element entzündet zu haben.

Bentley beobachtet die beiden lächelnd. Er liebt seinen Dichter über alles - und ganz besonders, wenn er diesen Gesichtsausdruck bekommt, denn dann arbeitet sein Künstlergeist auf Hochtouren.
Er reicht Preston das Glas und  schenkt ihm kurz ein liebevolles - hoffentlich unbeobachtetes - Lächeln.
Dann setzt sich der Vampir wieder, schlägt die Beine übereinander und beobachtet die beiden ungleichen Männer vor sich. Ob Lord Mortimer wohl doch irgendwann sein KOnzert von diesem stolzen Musiker bekommen wird? Vielleicht, wenn die beiden sich in entspanntem Rahmen kennenlernen....
Er mischt sich erst mal nicht ein, sondern überläßt es Mr. Gilbert, die Überraschung vor zu tragen.

Preston hat natürlich das Lächeln bemerkt, so sehr kann er gar nicht Gedanken sein, dass er seine grosse Liebe nicht bemerken würde. Ganz leicht erwidert er es. Für Mr. Gilbert mag es so aussehen, als wäre es eine Art Dank für den Port.

Als dann alle sitzen, erzählt Mr. Gilbert noch einmal von seiner Operettenidee und davon Preston als Librettisten einzusetzen und dass er aber für dieses Unternehmen gerne zunächst mit dem ungarischen Künstler gesprochen hätte.
"Worum soll es denn in dieser Operette gehen?", fragt Preston, der diese Idee offensichtlich gut und interessant findet. Mr. Gilbert möchte ihm hierfür freie Hand lassen, meint aber, dass er sich vielleicht erst nach dem Gespräch mit Herrn Gysen darüber Gedanken machen sollte.

Preston nickt und denkt kurz nach, dann sieht man wie eine Idee Gestalt in ihm annimmt. Er blickt auf und sieht lächelnd zu Bentley, "Es wäre doch wunderbar, wenn Lord Cunningham die Köstume entwerfen würde?". Es fällt ihm schwer seine Gefühle im Moment zu verbergen, aber es gelingt ihm. Das wäre wirklich das Allerbeste, wenn sie beide zusammen an einem Projekt arbeiten könnten.
Mr. Gilbert hält das auch für einen sehr guten Einfall uns sieht nun ebenfalls den Gastgeber an.

Der zieht überrascht die Augenbrauen hoch. “Ich? Die Kostüme? Oh, das klingt ganz wundervoll! Ich habe zwar noch nie in diesem Metier gearbeitet, aber ich bin überzeugt davon, dass d es mir große Freude bereiten würde. Oh ja -ein gemeinsames Projekt! Das klingt ganz hervorragend!“

Er wirft beiden ein strahlendes Lächeln zu. “Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich wäre, aber jetzt freue ich mich noch viel mehr auf unseren musikalischen Abend!“

Preston wirkt unglaublich zufrieden, als er hört, dass Bentley einverstanden ist, die Kostüme zu entwerfen.
Mr. Gilbert wirkt erleichtert, als er die Worte des Lords hört, "Ah das freut mich. Ich denke sie werden Herrn Gysen mögen und er wird den Abend sicherlich geniessen. Ich bin schon so gespannt, was er zu der Operettenidee sagen wird." Er ist wirklich froh, denn es wäre ihm unangenehm gewesen seinen ungarischen Gast an diesem Abend alleine zu Hause zu lassen, aber der Gastgeber schien sich nun wirklich über diesen zusätzlichen Gast zu freuen.
"Ich möchte sie dann auch nicht länger aufhalten.", meint er dann und nimmt die letzten Schlucke aus seinem Glas und steht auf. "Sie haben sicherlich noch einige Vorbereitungen zu treffen. Auf jeden Fall freue mich ebenso schon sehr auf den Abend."

Natürlich erhebt sich auch sein Gastgeber.
"Mr. Gilbert - es war mir eine Freude! Und ich bin schon ganz begehrlich, Mr. Gysen kennen zu lernen. Vielen Dank, dass Sie ihn uns vorstellen werden!"
Man begleitet den Musiker noch zur Tür, verabschiedet ihn, und begibt sich dann wieder in den Salon.
Sobald sie allein sind, küsst der Earl seinen Geliebten und lächelt ihn glücklich an. "Was hältst du davon? Klingt das nicht wundervoll?"

Preston lächelt zunächst nur glücklich. "Es ist grossartig!", sagt er schliesslich, "Wie können an diesem Projekt Hand in Hand arbeiten". Dann wird sein Lächeln zu einem breiten Grinsen, "Jetzt muss allerdings der Inhalt des Stückes so sein, dass farbenprächtige Kostüme einen wichtigen Platz haben."

Er hat schon vor, den Rat des Musikers zu befolgen und auf das Gespräch mit Mr. Gysen abzuwarten, aber eine seiner Lieblingsopern ist die Zauberflöte, eine Geschichte mit soviel fantastischen Einschlag schwebt ihm eigentlich auch vor. Leichter müsste es aber sein, nicht so ernst, eine Operette eben.

Auch der Earl lächelt glücklich und scheint vor seinem geistigen Auge bereits die ersten Ideen in Bilder umzusetzen. Schließlich seufzt er herzhaft und zufrieden und lässt sich auf sein geliebtes Sofa plumpsen, streckt die Beine aus und beobachtet Preston lächelnd.
"Denkst du, es wird eine Liebesgeschichte? Oder so eine Art...Märchen? Das wäre dann wundervoll auszustatten! Es muss ja nicht immer farbenfroh sein! Auch dunklere Farben können äußerst spektakulär in Szene gesetzt werden, wenn sie die richtige Form bekommen!" Er zwinkert dem Dichter zu.

"Hmm....Ich habe noch keine Ahung, ich würde schon gerne etwas mit märchenhaften Motiven schreiben, aber diese Operetten handeln doch immer von so Liebesgeschichten, wo es zu komischen Verwicklungen und Verwechslungen kommt, bis dann am Ende die richtigen Paare am Ende herauskommen. Ich glaube, ich hätte da gerne noch eine zusätzliche Handlung. Mr. Gysen wird uns da aber sicher weiterhelfen können." Er zuckt kurz mit den Schultern, "Ist natürlich auch wichtig mit welchen Thema Mr. Gilbert die Musik komponiert. Am liebsten wäre mir eine Geschichte, die in unserer Sagenwelt spielt"

Bentley legt einen Finger ans Kinn und überlegt. “Mhm. Vielleicht wenn man all dies vereint, eine Liebesgeschichte vor z dem Hintergrund unserer Sagenwelt....so wie Shakespeare's Sommernachtstraum vielleicht?“

 "Aber da sind doch die Liebesgeschichten im Vordergrund, da ist keine Handlung, die etwas anderes erzählt", wirft Preston ein, "eher so wie der Sturm, oder wie die Zauberflöte, sollte es sein. Da gibt es Hindernisse und Prüfungen, die die Helden der Geschichte bestehen müssen- soetwas wäre doch gut. Und das Beste ist, da es keine Oper ist, kann es gut ausgehen." Sagt er und strahlt über das ganze Gesicht. "Aber mit Elfen und Feen kann es natürlich schon sein. Die werden in deinen Kleidern einfach umwerfend aussehen."
Einzelne Elemente und Szenenentwürfe fangen an sich in Prestons Geists zu manifestieren, noch nicht verbunden durch einen grossen Handlungsbogen. Doch dann erinnert er sich an die Aufgabe, die vor ihnen liegt. "Ich sollte aber vielleicht voher noch das Programm für den nächsten Abend fertigstellen.", meint er dann leicht grinsend.

Auch Bentley scheint bereits erste Entwürfe im Kopf Gestalt zu geben, und er lächelt bei Prestons letztem Kommentar.
"Oh ja - ich bin schon sehr gespannt, was du uns diesmal vortragen wirst. Hast du schon etwas bestimmtes im Sinne? Wenn ja, könnten wir das Dekor und vielleicht auch die kleine Tischgaben, die ich gerne beim Essen bereit gelegt hätte, darauf abstimmen!"
Er erhebt sich und schenkt sich und Preston je ein Glas Port ein. Dann geht er zu seinem Geliebten und reicht ihm das Glas. "Ich fände es ja schön, wenn wir vielleicht irgendwie auf die Jahreszeit eingehen könnte, was die Dekoration betrifft. Ich liebe die Farben des Herbstes!"